Tesla-Aktionäre haben dem beispiellosen Vergütungspaket für Geschäftsführer Elon Musk zugestimmt. Das bedeutet, dass Musk in den nächsten Jahren bei Erreichen bestimmter Unternehmensziele fast eine Billion US-Dollar verdienen könnte, was ihm einen Anteil von 25 Prozent am Unternehmen bescheren würde. Derzeit hält Musk 13 Prozent an Tesla. Die Entscheidung fiel auf der gestrigen Hauptversammlung des Elektroautoherstellers mit einer Mehrheit von über 75 Prozent der stimmberechtigten Aktionäre.
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Anfang September versprach Tesla Musk ein Aktienpaket im Wert von einer Billion Dollar, über das die Aktionäre nun entscheiden mussten. Voraussetzung ist, dass die Marke Tesla in zehn Jahren an der Börse rund sechsmal so viel wert sein wird wie heute. Zu den weiteren Anforderungen gehört, dass Musk das Jahrzehnt lang an der Spitze des Unternehmens bleibt, Tesla eine Million Robotaxis im Einsatz hat und eine Million KI-Roboter ausliefert. Keiner dieser Roboter ist bisher auf dem Markt.
Tesla steht vor dem zweiten Jahr in Folge mit rückläufigen Umsätzen. Tesla meldete zuletzt einen Verkaufsrekord, der Kundenansturm war allerdings auf das drohende Ende der Elektroauto-Prämie in den USA zurückzuführen. Doch Musk versichert, dass die Zukunft des Elektroauto-Pioniers im autonomen Fahren und den noch in der Entwicklung befindlichen humanoiden Robotern namens Optimus liege. Kürzlich gab er bekannt, dass die Roboter 80 Prozent des Wertes von Tesla ausmachen könnten.
Vorabwarnungen von Großinvestoren und dem Vorstand
Zuvor hatten große und einflussreiche Investoren Musks milliardenschweres Entschädigungspaket bei Tesla abgelehnt. Sie kritisieren die mangelnde Kontrolle und die sinkende Leistung des Unternehmens. Auch der unermüdliche Einsatz des Aufsichtsrats, den CEO um jeden Preis zu halten, schadete dem Ruf des Unternehmens. Andererseits warnte der Aufsichtsrat von Tesla die Aktionäre, dass Musk ohne neue Aktien als CEO zurücktreten könnte.
Elon Musk würde leer ausgehen, wenn Tesla seine Ziele nicht erreichen würde. Aus Sicht des Tesla-Vorstands bietet der Plan ausreichend Anreiz, Musks Aufmerksamkeit zu behalten. Sie wollen den Zugang zu ihrer „Zeit, ihrem Talent und ihrer Vision“ nicht verlieren. Musk selbst sagt, dass ihn mehr als das Geld die Erhöhung seines Tesla-Anteils auf 25 Prozent und die Sicherung seines Einflusses im Unternehmen interessiere.
Vergütung nur bei Erreichen hoher Ziele
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Insgesamt könnte Musk in mehreren Schritten bis zu 423 Millionen Tesla-Aktien erhalten, von denen die meisten mit einer Marktwertsteigerung von 500 Milliarden US-Dollar verbunden sind. Hinzu kommen Geschäftsziele wie die Auslieferung von 20 Millionen Teslas mit einem Marktwert von zwei Billionen Dollar. Eine noch größere Herausforderung wird wahrscheinlich darin bestehen, zusätzlich zum Marktwert von 6,5 Billionen US-Dollar die Marke von 400 Milliarden US-Dollar an bereinigten Gewinnen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zu überschreiten.
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Weitere Ziele sind 10 Millionen aktive Abonnements für „Full Self-Driving“ (FSD). Es ist jedoch unklar, ob darunter auch kostenlose Probeabonnements fallen. Tesla bietet derzeit in den USA „supervised FSD“ an. Dieses teilautomatisierte Fahrsystem erfordert ein jederzeitiges Eingreifen des Fahrers.
Tesla-Investition in xAI verschoben, Börse zeigt sich beeindruckt
Neben Musks Aktienpaket soll die Hauptversammlung auch über mögliche Investitionen Teslas in Musks KI-Unternehmen xAI entscheiden, berichtet CNBC. Demnach stimmte eine Mehrheit dafür, es gab aber wohl zu viele Enthaltungen, um eine Entscheidung herbeizuführen. Tesla erwägt nun weitere Schritte.
Die Börse reagiert positiv auf die Entscheidungen der Aktionäre. Nachdem der Aktienkurs von Tesla im Laufe des Handelstages um 3,5 Prozent gefallen war, stieg er nach Börsenschluss wieder leicht an. Aktuell liegt die Tesla-Aktie nachbörslich bei rund 1,5 Prozent im Plus.
(fds)
