Ob sie die Qualität des Kaders überschätzt hat, ob die Tore in der Königsklasse korrigiert werden müssen, was es mit der Zahl der Verletzten auf sich hat: Bayerns Sportdirektorin Bianca Rech ist in diesen Tagen vor allem als Moderatorin gefragt. „Im Fußball hat man schnell die Chance, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen“, sagte Rech in einer Medienrunde vor dem Topspiel der Bundesliga. Ihr Team werde „ein anderes Gesicht“ zeigen und dürfe sich „nicht aus der Ruhe bringen lassen“. Das sind die gängigen Plattitüden, zu denen Sportverantwortliche greifen, wenn sie auf Zeit spielen müssen. Wenn sie wissen, dass nur der Erfolg selbst Fragen wie diese wieder obsolet machen kann. Rech wird aber auch wissen, dass es in Wolfsburg bereits um mehr als drei Punkte geht. Denn eine Niederlage, wahrscheinlich sogar ein Unentschieden, würde den seltsamen Saisonstart in einen unbefriedigenden verwandeln. Denn Spannung an der Tabellenspitze, Siege gegen die Konkurrenz aus der Heimat – das dürfte nicht länger das Ziel dieses FC Bayern sein, der sich im Sommer noch einmal prominent verstärkt hat und mit der genesenen Lena Oberdorf eine der besten deutschen Spielerinnen wieder im Kader begrüßen konnte. Spätestens in dieser Saison, darüber waren sich die Experten einig, ist klar, dass die Bayern aus der Bundesliga uneinholbar sein werden. Die Bundesliga gilt nicht mehr als Maßstab, wohl aber ein tiefer Lauf in der Champions League.