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Die Eintracht führt nach dem Patzer von Santos keine Torwartdiskussion

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Eintracht Frankfurt verschenkt den Sieg beim SC Freiburg. Ein bitteres Freistoßtor bestimmte dann die Debatte. Die Hessen bleiben ruhig.

Freiburg – Fußball ist ein äußerst emotionaler Sport. Nach dem Abpfiff des Spiels zwischen dem SC Freiburg und Eintracht Frankfurt kam es auch in der Mixed Zone zu einer hitzigen Debatte. Der Fokus lag auf Kaua Santos. Der Brasilianer ließ sich von Vincenzo Grifo mit einem direkten Freistoß überlisten. Die Folge war der späte Treffer zum 2:2-Unentschieden in der 87. Minute.

Kaua Santos bleibt im Tor der Eintracht © IMAGO/Jan Huebner

Eine wichtige Parade in der Nachspielzeit gegen Matthias Ginter half Santos nicht. Die Verantwortlichen blieben in ihrer Analyse klar und legten den Finger auf die Wunde. „Wenn man als Torwart so ein Gegentor kassiert, dann ist man im Lostopf. Freiburg hat zwei gute Freistoßschützen. Kaua hat sich für mehr Offensive entschieden. Er wollte die Flanke abfangen“, erklärte Sportdirektor Markus Krösche.

Eintracht-Boss Krösche rügt Santos – und bestärkt ihn

Der Eintracht-Boss rügte den 22-Jährigen: „Das war eine 50/50-Situation. Den Freistoß muss man anders verteidigen. Das war keine gute Entscheidung von Kaua.“ Die entscheidende Frage, die sich unser Umfeld stellt: Überwiegt das Leistungsprinzip im Tor? Michael Zetterer hatte Santos, der zuvor fünf Monate ausfiel, sehr solide vertreten. Muss es noch eine Änderung geben?

Krösche entgegnete resolut: „Die Diskussion kommt nicht auf. Er ist ein junger Torwart, der Fehler machen darf. Natürlich hat er keine glücklichen Spiele gehabt und viele Gegentore kassiert. Das ist eine schwierige Situation für ihn. Daran muss er wachsen und er wird wachsen. Fehler gehören zur Entwicklung. Die werden bestraft. Damit müssen wir alle leben.“

Es sind Momente wie diese, die der Eintracht derzeit große Schmerzen bereiten. Frankfurt verliert in der Tabelle an Boden, auch mit Blick auf das Champions-League-Duell gegen den FC Liverpool kostet es Selbstvertrauen. „Wir führen intern keine Diskussion. Wir müssen über die Situation reden. Kaua muss es besser machen. Entweder er kriegt einen Spieler mehr in die Mauer oder er verteidigt das kurze Eck“, forderte Trainer Dino Toppmöller.

Santos hat einfach den Offensivdrang, Bälle abfangen zu wollen. Aber es sei „ärgerlich“, denn die Qualität von Grifo ist keineswegs ein Geheimnis. Das Team reißt immer wieder ab, woran es hart gearbeitet hat. Robin Koch kurz nach Anpfiff und Santos kurz vor Schluss laden die Breisgauer zu ihren Toren ein. 18 Gegentore in sieben Spielen sind immer noch viel zu viel.

Auch Santos muss schnellstmöglich seinen Teil dazu beitragen, diese Zahl deutlich zu minimieren. Allerdings wäre es zu einfach, ihm alles anzulasten. Die Mannschaft agierte in der gesamten zweiten Halbzeit passiv und suchte keinen Weg mehr zum Tor. Es ist immer gefährlich, sich bei einem so geringen Vorsprung nur auf die Defensivarbeit zu verlassen. Und auch dieses Mal wurde es hart bestraft.

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