Die Bundeswehr investiert fast sieben Milliarden Euro in neue Radpanzer. Zur Modernisierung der Armee sind mehr als 400 Fahrzeuge geplant – darunter Aufklärungsfahrzeuge von General Dynamics und Schützenpanzer vom Typ „Jackal“. Die ersten Auslieferungen beginnen im Jahr 2027.
Für knapp sieben Milliarden Euro soll die Bundeswehr mit mehr als 400 neuen Radpanzerfahrzeugen ausgerüstet werden. Das geht aus Vorlagen des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlagen. Demnach sollen die Abgeordneten Rüstungsgeschäfte im Gesamtvolumen von 6,95 Milliarden Euro genehmigen.
Bei den Projekten handelt es sich um zentrale Projekte zur Modernisierung der Armee. Der größte Posten betrifft einen Rahmenvertrag mit dem Rüstungskonzern General Dynamics über die Entwicklung und Beschaffung von bis zu 356 neuen Aufklärungsfahrzeugen. Dem Dokument zufolge sollen zunächst 274 Fahrzeuge für rund 3,5 Milliarden Euro bestellt werden. Eine Option sieht den späteren Abruf von 82 zusätzlichen Tanks vor, wodurch sich das Gesamtvolumen auf rund 4,6 Milliarden Euro erhöhen würde. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist für 2028 geplant.
Das zweite Projekt betrifft die Beschaffung von 150 Radschützenpanzern vom Typ „Jackal“ für rund 3,4 Milliarden Euro. Der Auftrag soll über die europäische Rüstungsagentur OCCAR an die Artec GmbH, ein Joint Venture zwischen KNDS und Rheinmetall, vergeben werden. Der Vertrag beinhaltet außerdem eine Option auf bis zu 200 weitere Fahrzeuge. Ihre Auslieferung ist zwischen 2027 und 2031 geplant. Für dieses Projekt ist eine Anzahlung von rund 222 Millionen Euro vorgesehen, um den Serienstart vorzubereiten. Aus den Unterlagen geht auch hervor, dass die Niederlande ebenfalls 72 Radschützen-Kampffahrzeuge erhalten, diese aber selbst finanzieren werden.
Von beiden Aufträgen profitiert auch das Rüstungsunternehmen Hensoldt als auf Sensoren und Radarsysteme spezialisierter Subunternehmer.
Zwei Panzergrenadierbataillone der neu aufgestellten „Mittleren Streitkräfte“ des Heeres sollen mit dem „Schakal“ ausgerüstet werden. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus dem Fahrgestell des Schützenpanzers Boxer und dem Turm des Schützenpanzers Puma. Diese Verbände sollten sich durch eine hohe Mobilität auszeichnen und schnell zu installieren sein. Die neuen Aufklärungspanzer sollen den veralteten „Fennek“ ersetzen und werden zur Heeresaufklärung eingesetzt. Sie basieren auf der Piranha-Plattform von General Dynamics.
Reuters/cvb