Nach 102 Jahren endet die Geschichte einer journalistischen Institution im Amateurfußball. Laut Verlag ist die am Montag erschienene Ausgabe der Berliner „Fußballwoche“ die letzte.
Die Berliner „Fußballwoche“ wird künftig nicht mehr erscheinen. Das gab Redakteur Horst Bläsig am 13. Oktober in der Montagsausgabe des Magazins bekannt. „Die heutige Ausgabe (…) ist die letzte, die man in den Händen halten oder auf einem Gerät lesen kann“, schrieb er. Damit endet die Geschichte einer journalistischen Institution im Amateurfußball nach 102 Jahren.
Grund für die Schließung der Zeitschrift sei „die toxische Mischung aus Umsatzrückgängen, Kostensteigerungen und fehlenden Investitionsmitteln“, heißt es in der Erklärung „In eigener Sache“. Es gab also „keine andere Wahl“.
„Wir haben bis zum Schluss gekämpft“, schrieb Bläsig. Demnach sei eine Übernahme durch den Berliner Fußball-Verband (BFV) gescheitert, und „Sondierungsgespräche mit einem großen Berliner Verlag in Mitte“ könnten eine kurzfristige Rettung nicht mehr ermöglichen.
Die „Fußballwoche“ bildete den Profifußball in Berlin ab, profitierte aber vor allem von seiner Sonderstellung als Stimme der unteren und untersten Ligen.
Die erste Ausgabe der „Fußballwoche“ erschien 1923. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Zeitschrift 1944 vorübergehend eingestellt und 1950 im Westen Berlins neu gegründet. Im Ostteil der Stadt gab es von 1949 bis 1993 eine Ausgabe von „fuwo“.
Nach eigenen Angaben stand die Fachzeitschrift in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach vom Aussterben. In der jüngsten Vergangenheit hat die „Football Week“ zunehmend versucht, sich zu digitalisieren. Aber das brachte keine wirtschaftliche Verbesserung. Die Angebote im digitalen Bereich – darunter auch das E-Paper – hätten „kaum nennenswerte Erfolge“ gehabt, sondern vielmehr zusätzliche Kosten verursacht, schrieb Bläsig.
Ausstrahlung: Der Tag, 13. Oktober 2025, 19:15 Uhr