Auch die Premium Economy Class erfährt ein deutliches Upgrade. Es ist in einem eigenen Fach im Airbus A350 untergebracht. Nur irgendetwas stört den kritischen Blick. Im hinteren Teil des Raumes befinden sich zwei etwas verloren wirkende Wirtschaftsreihen. Sie sind nur durch eine kleine Trennwand an der Decke von der Premium Economy davor getrennt und durch Toiletten komplett von den restlichen 16 Economy-Reihen abgeschnitten.
In der Premium Economy gehen die Reihen 26 und 27 verloren
Doch wie kommt Swiss dazu, die beiden scheinbar verlorenen Reihen 26 und 27 im Premium-Economy-Abteil unterzubringen? Hat die Designabteilung geschlafen? Oder hat die Technikabteilung einen Fehler gemacht? Nein. Bei der unschönen Platzierung geht es nicht um ästhetische, sondern um kommerzielle Aspekte.
„Wir möchten unseren Passagieren über alle Reiseklassen hinweg ein ausgewogenes Angebot bieten – und zwar so, dass die Anzahl der verfügbaren Sitzplätze möglichst genau der erwarteten Nachfrage entspricht“, erklärt ein Swiss-Sprecher. Und es gab auch einen Knackpunkt. Auf dem verfügbaren Platz hätte nur eine zusätzliche Reihe der Premium Economy Class installiert werden können. „Zwei zusätzliche Sitzreihen hätten nicht in die Kabine gepasst“, sagte der Swiss-Sprecher. Es hätte also eine solche Lücke gegeben.
Swiss darf die erste Eco-Serie im Airbus A350 nicht verkaufen
Die ersten beiden Wirtschaftsreihen sind derzeit eigentlich nur eine. Denn Swiss darf – wie auch ihre Schwester Lufthansa im Airbus A350 – die Sitze vorne noch nicht verkaufen. Da sie mit ihren Hartschalensitzen vor den Premium-Economy-Sitzen stehen, benötigen sie im Falle einer Bruchlandung zusätzlichen Schutz.
„In diesem Fall gibt es gesetzliche Regelungen, die vorschreiben, dass die Passagiere zusätzlich durch einen im Sicherheitsgurt eingebauten Airbag geschützt werden müssen“, erklärt der Swiss-Sprecher. Und diese Airbags befinden sich derzeit noch in der Zulassung. „Sobald dies abgeschlossen ist, können die entsprechenden Sitze bestimmungsgemäß genutzt werden“, sagt der Swiss-Sprecher.
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