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Die AfD gewinnt zunehmend ehemalige Unionswähler

Mehr als die Hälfte der seit der Bundestagswahl zur AfD gewechselten Anhänger stimmten im Februar für CDU oder CSU. Das zeigen aktuelle Daten des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer.

Ende Juli lag der Anteil ehemaliger Unionswähler unter den neuen AfD-Anhängern noch bei 44 Prozent. Bis Mitte Oktober stieg dieser Wert auf 51 Prozent. Der Abgang erfolgt vor dem Hintergrund anhaltend niedriger Zufriedenheitswerte für Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).

Im aktuellen Trendbarometer bleibt die AfD mit 26 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der Union mit 24 Prozent. Die SPD erreichte 13 Prozent, Grüne und Linke kamen jeweils auf 12 Prozent. BSW (vier Prozent) und FDP (drei Prozent) bleiben unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Nur ein Viertel ist mit Merz zufrieden

Zudem ist laut Forsa-Angaben nur ein Viertel der Wahlberechtigten mit der Arbeit der Kanzlerin zufrieden. Besonders deutlich wird die Unzufriedenheit bei den Wählern, die von der Union zur AfD gewechselt sind: Nur sechs Prozent von ihnen bewerten Merz‘ Wirken positiv, 93 Prozent äußern Unzufriedenheit.

Die große Unzufriedenheit mit der Arbeit der Kanzlerin dürfte laut Forsa auch ein wichtiger Grund für die Abwanderung einiger CDU/CSU-Wähler zur AfD sein.

Die Forsa-Daten zeigen einen historischen Vergleich: Nach fünf Monaten im Amt liegt Merz klar hinter seinem Vorgänger Olaf Scholz. Erst nach 30 Monaten Regierungszeit erreichte der SPD-Politiker ähnlich niedrige Zufriedenheitswerte wie Merz nach nur fünf Monaten.

Die Anhängerschaft der AfD bleibt strukturell stabil

Trotz erheblicher Wählerzuwanderung – sowohl während der Ampelregierung als auch unter der schwarz-roten Koalition – hat sich die soziale Struktur der AfD-Anhänger kaum verändert. Es ähnele immer noch „allen bisherigen rechtsradikalen Bewegungen in Deutschland“, sagt Forsa.

Die AfD-Wählerschaft besteht überwiegend aus:

  • Männer
  • Personen mit mittlerem Schulabschluss
  • Wahrscheinlicher ist, dass er erwerbstätig ist als im Ruhestand
  • Menschen mit extrem pessimistischen Konjunkturerwartungen
  • Wähler, von denen die meisten dem rechten politischen Spektrum angehören

Diese Merkmale gelten gleichermaßen für Ost- und Westdeutschland. (dak)

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