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DHB-Team verliert zweites Island-Duell: Schwachpunkte vor EM

Schwächen vor der EM


Deutsche Handballer enttäuschen im Testspiel

Nach einem klaren Sieg im ersten Duell unterlag das DHB-Team Island im zweiten Spiel knapp. Vor allem Spielmacher Juri Knorr bleibt hinter den Erwartungen zurück. Für die Europameisterschaft im Januar muss sich die Mannschaft deutlich steigern.

Die deutschen Handballer bestätigten ihren Sieg gegen Island nicht und verloren das zweite Duell mit dem Heimatland ihres Trainers. Die Auswahl von Alfred Gislason musste sich nach einem äußerst schwachen Auftritt im Münchner SAP Garden mit 29:31 (15:16) geschlagen geben und offenbarte rund zehn Wochen vor Beginn der Europameisterschaft große Schwachstellen. Im ersten Aufeinandertreffen am Donnerstag siegte die deutsche Mannschaft mit 42:31.

Nach der 12. Minute lag das DHB-Team nicht mehr in Führung. Spielmacher Juri Knorr war diesmal weit von seiner Topform entfernt und konnte an seine Glanzleistung vom Donnerstag vor 10.299 Zuschauern nicht mehr anknüpfen. Das gesamte Team wirkte nervös und machte einige eklatante Fehler.

Wolff glaubt an eine EM-Medaille: Kann jeden schlagen

Für die Spieler war die Trainingswoche in Bayern ein finales Showcase direkt vor Gislasons Augen. Mitte Dezember wird der 66-Jährige seinen EM-Kader nominieren. Im Januar stehen noch zwei Tests gegen WM-Zweitplatzierter Kroatien an, bevor es in der Vorrunde gegen Österreich, Spanien und Serbien ernst wird.

„Es ist kein Schicksal, das man sich wünscht. Es ist ein Albtraum. Aber wir können jeden schlagen – auch Dänemark, wenn wir einen perfekten Tag haben“, sagte Torwart Andi Wolff gegenüber „Bild am Sonntag“. „Ich bin davon überzeugt, dass wir eine Mannschaft haben, die – wenn sie bis ans Limit spielt – eine Medaille anstreben kann.“ Gegen Island war seine Mannschaft weit vom Limit entfernt.

Gislasons fordert „etwas mehr Konzentration“

Wie angekündigt hat Gislason einiges verändert. Die Rotationen – darunter Tim Freihöfer, Mathis Häseler und Jannik Kohlbacher – wirkten sich negativ aus. Fehlwürfe und unpräzise Pässe führten dazu, dass die Gastgeber nach 5:2 mit 5:6 in Rückstand gerieten.

„Sie leben nur von unseren Fehlern. Etwas mehr Konzentration“, forderte Gislason in der frühen Pause. Die gute Torwartleistung von Davis Späth reichte gegen die bissigen Isländer nicht aus, die sich nicht noch einmal demütigen lassen wollten und sich dieses Mal mehr auf ihren Torwart verlassen konnten.

Nach rund 18 Minuten hatte Gislason genug und brachte Kapitän Johannes Golla und Spielmacher Knorr. Der Spielmacher konnte nicht an seine glänzende Leistung vom Donnerstag anknüpfen, kassierte zunächst eine Zwei-Minuten-Strafe und kassierte dann beim Stand von 11:15 durch einen Fehlpass ein Gegentor.

Erneut DHB-Neuling mit guter Leistung

Am Donnerstag verfolgte Gislason das Spiel ruhig von der Seitenlinie aus. Diesmal ging der Bundestrainer auf und ab, ging in die Hocke, sprang in die Luft – und ließ seinem Frust freien Lauf. Das DHB-Team näherte sich wieder einem Tor und konnte in der 38. Minute schließlich ausgleichen. Die Hausherren verteidigten nun konsequenter, vor allem DHB-Neuzugang Tom bereicherte die Abwehr durch seine aggressive Deckung.

Insgesamt mangelte es Deutschland an Klarheit im Vorgehen und wirkte im Angriffsspiel viel zu hektisch. In der Schlussphase erhöhte das DHB-Team das Tempo und Marko Grgic erzielte mit kraftvollen Rückraumschüssen einige beeindruckende Tore. Wolff wurde zweimal für Siebenmeter eingewechselt – und verhinderte einen Gegentreffer. Eklatante Ausfälle in der Crunchtime kosteten das DHB-Team letztlich den Sieg.

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