DFB-Pokal
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Doekhi schießt Union Berlin in der Verlängerung gegen Bielefeld ins Achtelfinale
Nach einem spannenden, langanhaltenden Kampf steht der 1. FC Union Berlin im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die „Eisernen“ besiegten Arminia Bielefeld mit 2:1 nach Verlängerung. Danilho Doekhi erzielte das goldene Tor.
Die Revanche ist gelungen: Der 1. FC Union Berlin setzte sich am Mittwochabend – in der Neuauflage des Zweitrundenduells im DFB-Pokal – mit 2:1 (1:1, 1:1, 1:1) nach Verlängerung gegen den Zweitligisten Arminia Bielefeld durch. Den entscheidenden Treffer erzielte Danilho Doekhi in der 106. Minute.
Die „Eisernen“ folgen dem Stadtrivalen Hertha BSC, der am Dienstag bereits mit 3:0 gegen Elversberg gewonnen hatte, ins Pokal-Achtelfinale.
Der Spielverlauf
Union legte einen schwungvollen Start hin – und ging früh in Führung. In der 11. Minute schlug Kapitän Christopher Trimmel eine fantastische Freistoßflanke aus der rechten Spielfeldhälfte, Leopold Querfeld stieg im Strafraum am höchsten und nickte den Ball zum 1:0 ins Netz. Danach ging es hin und her, Bielefeld hatte auch erste Abschlusschancen, blieb aber zunächst zu sicher vor dem Köpenicker Kasten.
Doch die Gäste schlugen mit der ersten großen Chance zu: Thaddäus-Monju Momuluh köpfte den Ball unerwartet knapp außerhalb des Fünfmeterraums und schickte den Ball in hohem Bogen ins Tor – über Union-Keeper Frederik Rönnow hinweg (27.). Nur vier Minuten später tauchte Noah Joel Sarenren Bazee völlig frei vor Rönnow auf, bekam den Ball aber nicht unter Kontrolle und vergab so die Riesenchance zur Führung. Zur Halbzeit blieb es 1:1.

Wie schon in der ersten Spielhälfte kamen die Köpenicker offensiv aus der Kabine. Doch Arminia-Keeper Jonas Kersken konterte den Kopfball von Tom Rothe und verhinderte einen erneuten Rückstand (47.). Keine zehn Minuten später krachte es auf der Gegenseite: Nach einer hohen Flanke traf Sarenren Bazees Bein den Ball, doch der Ball landete am linken Pfosten und von dort zurück ins Feld (56.). Dadurch war die Heimmannschaft ihrem zweiten Tor wieder näher, in der 90. Minute parierte Kersten einen Kopfball von Doekhi und es stand 1:1 in der Verlängerung.
In der ersten Halbzeit der Verlängerung ging keine der beiden Mannschaften wirklich Risiko ein. Erst in der 102. Minute musste sich Rönnow erneut auszeichnen, als Isaiah Young es aus spitzem Winkel versuchte. Der in der 74. Minute eingewechselte Marvin Mehlem blieb in der Nachspielzeit verletzt und konnte nicht weiterspielen – da Bielefeld sein Auswechselkontingent jedoch bereits ausgeschöpft hatte, mussten die Gäste in den verbleibenden 15 Minuten in Unterzahl spielen.
Der Schlussteil des Spiels war noch keine 40 Sekunden alt, als der Ball im Bielefelder Tor zappelte. Nach mehreren Fehlwürfen landete der Flipper im Fünfmeterraum vor Danilho Doekhi, der die Alte Försterei erschütterte und den 2:1-Siegtreffer erzielte (106.).
Was war da los?
In der 17. Minute startete Momuluh im Köpenicker Strafraum und forderte einen Elfmeter – ohne Grund und ohne Notwendigkeit. Kategorie: Schwalbe. Der Pfiff von Schiedsrichter Harm Osmers war zu Recht stumm. Der Schiedsrichter ließ etwas überraschend die Gelbe Karte, blieb aber auch hängen.
Der Spieler des Abends
Wer seine Mannschaft in der Verlängerung in die nächste Pokalrunde schießt, hat sich die Auszeichnung „Spieler des Abends“ wahrlich verdient: Gegen Arminia Bielefeld zeigte Danilho Doekhi in mehreren Aktionen, wie überdurchschnittlich torgefährlich er für einen Innenverteidiger ist. In der 106. Minute gelang ihm schließlich der Glücksschuss, der alle Union-Fans in Ekstase versetzte.
Zählbar
- Freies Feuer: Union schoss 29 Mal auf das gegnerische Tor, Arminia 21 Mal
- Dennoch sprach der xGoals-Wert nach den 120 Minuten ganz leicht für Bielefeld: 2,15 zu 2,69
- Danilho Doekhi punktete wie bereits in der ersten Pokalrunde gegen Gütersloh – nachdem er in allen seinen bisherigen sechs Pokaleinsätzen für die „Eisernen“ kein Tor erzielen konnte.
Die Stimmen zum Spiel
Danilho Doekhi (1. FC Union Berlin): „Es war sehr intensiv. Wir wissen, dass Bielefeld viel läuft und gut gegen den Ball arbeitet. Wir mussten viel investieren. Natürlich wollten wir uns für das letzte Jahr revanchieren. Unser Fokus lag vor allem darauf, dieses Pokalspiel vor den eigenen Fans zu gewinnen.“
Jonas Kersken (Arminia Bielefeld): „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Wir haben einen tollen Pokalkampf geliefert. Natürlich war es hinten bitter, dass wir mit zehn Mann weiterspielen mussten und keine Auswechslungen vornehmen konnten.“
Der Liveticker zum Nachlesen
Ausstrahlung: rbb24 Inforadio, 29. Oktober 2025, 20:45 Uhr
