Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will die Frauen-Europameisterschaft 2029 nach Deutschland holen. Dies sei das Ergebnis einer Sitzung des DFB-Präsidiums, teilte der Verband am Freitagnachmittag mit. Die dafür nötige Interessenerklärung solle „fristgerecht“ bis zum 24. September bei der UEFA eingereicht werden, die für das Kontinentalturnier verantwortlich ist. Es wäre das dritte Mal nach 1989 und 2001, dass die Europameisterschaft in Deutschland stattfindet.
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„Die nachhaltige Entwicklung der Themen Frauen im Fußball und Frauenfußball und damit auch die Umsetzung der Strategie FF 27 hat beim DFB höchste Priorität. Die Bewerbung um die Austragung der UEFA Women‘s EURO 2029 ist für uns ein Leuchtturmprojekt und wird diesen Bereichen einen zusätzlichen Schub verleihen“, begründet DFB-Präsident Bernd Neuendorf die Entscheidung zur Bewerbung.
Endgültige Entscheidung soll im Dezember 2025 fallen
DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich blickt dem Bewerbungsprozess „mit Zuversicht entgegen“. Die diesjährige Europameisterschaft der Männer sei „spannend“ gewesen und Deutschland verfüge zudem über eine „herausragende Stadion-Infrastruktur“, erklärte sie. „Die tolle Zusammenarbeit mit den Austragungsorten und unseren Ansprechpartnern vor Ort hat gezeigt, dass wir ein guter und verlässlicher Gastgeber für diese Art von Sportgroßereignissen sind.“
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Laut DFB verlangt die UEFA von einem Gastgeberland „mindestens ein Stadion mit einer Bruttokapazität von 50.000 Sitzplätzen, mindestens drei Stadien mit einer Bruttokapazität von jeweils 30.000 Sitzplätzen und mindestens vier Stadien mit einer Bruttokapazität von jeweils 20.000 Sitzplätzen“. Der Verband werde nach dem 24. September mit den geeigneten Städten Kontakt aufnehmen und sie „einladen, sich beim DFB als potenzieller Austragungsort zu bewerben“, heißt es weiter.
Bund unterstützt Antrag
Die endgültige Entscheidung, welches Land das Turnier ausrichten darf, soll im Dezember 2025 fallen. Im Rennen um die EM in fünf Jahren wollen auch Dänemark und Schweden mit einer gemeinsamen Bewerbung sowie Portugal mitmischen. Die Vergabe der Europameisterschaft soll das UEFA-Exekutivkomitee im Dezember kommenden Jahres vornehmen. Die jüngste Bewerbung des DFB um die WM 2027 war an Brasilien gescheitert.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte in einer Stellungnahme, dass die aktuelle Bewerbung uneingeschränkt unterstützt werde. „Wir sind eine starke Sportnation und ein guter Gastgeber für Millionen Fans aus ganz Europa. Das haben wir gerade mit der Männer-EM in diesem Sommer gezeigt“, erklärte Faeser. Aus ihrer Sicht würde die Austragung der Europameisterschaft 2029 nach Deutschland den Mädchen- und Frauenfußball in Deutschland noch sichtbarer und stärker machen. Faeser verwies zudem darauf, dass in Deutschland mit der Handball-WM 2025 und der Basketball-WM 2026 noch zwei weitere Großereignisse im Frauensport anstehen.