Deutsch bekommt nur ein Spiel
Jannik Sinner demütigt den völlig erschöpften Zverev
1. November 2025, 18:24 Uhr
Vollgepumpt mit Schmerzmitteln, mit schweren Beinen und einem geschwollenen Knöchel scheitert Alexander Zverev im Halbfinale in Paris an Jannik Sinner. Eine Woche vor den ATP Finals streikt der Körper erneut. Es ist besorgniserregend.
Ein völlig erschöpfter und angeschlagener Alexander Zverev verlor auch das zweite Duell mit Jannik Sinner innerhalb einer Woche und verpasste den Einzug ins Finale beim Masters in Paris deutlich. Der Titelverteidiger aus Deutschland erhielt im ersten Satz die Höchststrafe und musste sich dem Weltranglistenzweiten mit 0:6, 1:6 geschlagen geben. Das Match dauerte kaum länger als eine Stunde. Im Finale in Wien am vergangenen Sonntag konnte Zverev deutlich mehr Widerstand leisten und verlor nach tollem Kampf nur in drei Sätzen. Im Finale trifft Sinner auf den Kanadier Felix Auger-Aliassime.
Zverev hatte einen unvergesslichen Start und verlor die ersten drei Aufschlagspiele. Der erste Satz dauerte nur 30 Minuten. Nach dem kräftezehrenden Halbfinale gegen Angstgegner Daniil Medvedev – Zverev ging erst nach Mitternacht ins Bett – wirkte der Deutsche völlig erschöpft. Mit einfachen Vorhandfehlern bescherte er seinem Gegner viele Punkte. Beim Seitenwechsel brach er erschöpft auf der Bank zusammen.
„Ich habe gesehen, dass er körperlich Probleme hatte. Er hatte in den letzten Monaten einen sehr engen Zeitplan“, sagte Sinner über Zverev, der in seiner Profikarriere noch nie so deutlich verloren hat: „Ich hoffe, dass es ihm bald besser geht und er fit für Turin wird.“
Jetzt geht es nach Turin
Zverevs Müdigkeit machte sich vor allem in seiner Beinarbeit bemerkbar. Bei vielen Grundlinienschlägen stimmte das Timing nicht. Als der 28-Jährige im zweiten Satz zum 1:2 erneut seinen Aufschlag abgab, kam der Arzt auf den Platz. „Mein Knöchel ist geschwollen“, sagte Zverev und verlangte Schmerzmittel. Als der Effekt eintrat, war das Spiel praktisch vorbei.
Verletzungen haben den Deutschen die ganze Saison über begleitet. Manchmal litt er unter Rückenproblemen, manchmal schmerzte seine Schulter oder er hatte Schmerzen im Zeh. „Das letzte Mal, dass ich ein Turnier ohne Schmerzen gespielt habe, waren die Australian Open“, verriet Zverev kürzlich.
Nach enttäuschenden Auftritten bei den US Open und den darauffolgenden Turnieren in Asien zeigte Zverevs Form zuletzt wieder einen Aufwärtstrend. Das Finale in Wien und das Halbfinale nun in Paris sollten den Deutschen eigentlich Selbstvertrauen vor den letzten beiden Events geben. Nun gibt es erneut Fragezeichen zum Gesundheitszustand.
Ab dem 8. November finden in Turin die ATP Finals statt, bei denen die besten acht Spieler des Jahres aufeinandertreffen. Ende November will der Weltranglistendritte das deutsche Davis-Cup-Team in Bologna zum ersten Titel seit 1993 führen.
