Angesichts eines starken Anstiegs der Beschwerden ist die Bundesnetzagentur Erstmals drohte der Deutschen Post ein Bußgeld. „Wir haben der Post die Gelbe Karte gezeigt. Wenn sie nicht Abhilfe schafft, gibt es eine Rote Karte mit Strafzahlungen“, sagte Behördenpräsident Klaus Müller Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ).
Bis August sind laut Müller Bei der Behörde gingen 38.760 Beschwerden ein, im Vergleich zu 27.693 im Vorjahreszeitraum – ein Anstieg um ein Drittel. Vor allem in Schleswig-Holstein, in Husum, Lübeck, Flensburg und Kiel nahmen die Probleme zu. Auch in Berlin und Brandenburg gibt es viele Beschwerden.
Die Bundesnetzagentur hat durch die Reform des Postgesetzes neue Befugnisse gewonnen – die Müller nach eigenen Angaben auch nutzen will. „Wenn Verstöße nicht wirksam behoben werden, werden wir Strafzahlungen verhängen“, sagte er der Zeitung. Gesetzlich wäre ein Bußgeld von bis zu zehn Millionen Euro möglich.
Im ersten Halbjahr 2025 gingen bei der Bundesnetzagentur 22.981 Beschwerden zu Postdienstleistungen ein. Nach Angaben der Agentur waren das 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und ein neuer Höchstwert.
Weiteres Personal wird geschult
Laut Müller verwies die Deutsche Post auf eine angespannte Betriebslage und einen Mangel an Personal für die Zustellung von Briefen und Paketen. Dafür würden die Kunden aber zahlen, und erst kürzlich sei das Porto erhöht worden, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur. „Zumindest sehen wir, dass der Höhepunkt der Beschwerden im Juli überschritten wurde“, sagte Müller. Die Deutsche Post hat zusätzliches Personal eingestellt, das nun geschult wird. „Nach über 9.000 Beschwerden im Juli liegen die Zahlen nun wieder auf einem etwas niedrigeren Niveau.“ Allerdings steht das Weihnachtsgeschäft noch bevor.
Die Reform des deutschen Postgesetzes wurde im Juli 2024 verabschiedet. Es ist die erste Änderung dieses Gesetzes seit 26 Jahren. Dies verschaffte der Deutschen Post unter anderem mehr Zeit für die Zustellung von Briefen, gleichzeitig soll die Reform aber dafür sorgen, dass diese zuverlässiger bei den Verbrauchern ankommen.
