Deutsche ohne Podium beim Ironman
Erst ein spektakulärer Zielsprint entscheidet über den Weltcuptitel
9. November 2025, 13:45 Uhr
Tanja Neubert zeigt, dass die deutschen Männer nicht ganz mithalten können. Bei der Halbdistanz-Weltmeisterschaft im Triathlon ist vor allem Jonas Schomburg in Topform – drei hochdekorierte Sportler sind aber sogar noch einen Tick besser. Ein echter Krimi entwickelt sich zu seinem Ziel.
In einem spektakulären Weltmeisterschaftsrennen mussten sich die beiden deutschen Top-Triathleten Jonas Schomburg und Rico Bogen nur den Medaillengewinnern geschlagen geben. Bei der Ironman-70.3-Krönung im sonnigen Marbella belegten Schomburg aus Hannover den vierten und Boden aus Leipzig den fünften Platz.
Der belgische Titelverteidiger Jelle Geens sicherte sich mit einem Zielsprint nach 1,9 Kilometern Schwimmen, 90 Kilometern Radfahren und 21,1 Kilometern Laufen erneut den Sieg vor dem ehemaligen 70,3- und Ironman-Langstrecken-Weltmeister Kristian Blummenfelt. Dritter wurde sein norwegischer Landsmann und Hawaii-Sieger vor rund vier Wochen, Casper Stornes.
Einen Tag nach Tanja Neuberts überraschendem dritten Platz bei den Damen hinter den Stars Lucy Charles-Barclay aus Großbritannien und der US-Amerikanerin Taylor Knibb machten vor allem Schomburg und Bogen den starken deutschen Auftritt an der Costa del Sol perfekt. Bogens Schwester Bianca – Mutter von zwei Kindern – hatte 24 Stunden zuvor den 13. Platz belegt.
Vollgas auf der Laufstrecke
Diesmal waren Schwimmen und Radfahren nur Vorgefechte. Nach einer kleinen Lücke auf dem Rad arbeitete sich Bogen schnell nach vorne und befand sich an der Spitze, wo bereits Schomburg lag.
21,1 Laufkilometer im noblen Badeort Marbella mussten die Entscheidung bringen. Eine Gruppe von neun Athleten hatte sich einen Vorsprung erarbeitet – darunter Schomburg und Bogen, die nach dem Wechsel als Erste auf die Strecke liefen. Blumenfelt war direkt bei ihm.
Das blieb nicht lange so, noch bevor es direkt über die Sandpromenade am Wasser entlang ging, musste Bogen abgerissen werden. Schomburg und der Vorjahressieger Geens holten auf. Wie auf dem Rad übernahm Schomburg zeitweise die Führung und das Tempo war brutal hoch. Auch für Schomburg zu schnell, denn Geens gab noch einmal Gas und lief einen Kilometerdurchschnitt von etwas mehr als drei Minuten.
Der Titelverteidiger stürzt vom Fahrrad
Unmittelbar nach dem Umstieg auf das Rad stürzte der Belgier in einem Kreisverkehr, woraufhin er längere Zeit in einem Gang fahren musste – die Gänge klemmten. Beim Laufen bleibt nichts hängen. Nur Blummenfelt, Olympiasieger von Tokio, Ex-Ironman-Weltmeister und 70,3-Meister von 2022, konnte mithalten.
Stornes drängte von hinten und holte Schomburg noch vor Ende der ersten von zwei Runden ein. Eine Zeit lang liefen sie gemeinsam, dann erhöhte Stornes rund sechseinhalb Kilometer vor dem Ziel noch einmal das Tempo, während an der Spitze die Entscheidung inklusive Ellenbogeneinsatz erst auf den letzten Metern fiel.
