Fahrzeugreparaturen können teuer werden – insbesondere für deutsche Automobilhersteller. Ein neues Ranking zeigt, bei welchen Marken der Werkstattbesuch teuer ist.
Im Extremfall kann die Fahrt mit dem eigenen Auto in die Werkstatt mehrere tausend Euro kosten. Doch laut einem Bericht von „Finanztip“, der auf einer Studie des Autotechnikkonzerns Carly basiert, müssen Verbraucher bei einigen Marken und Modellen mit deutlich höheren Kosten rechnen.
Auto in die Werkstatt: Diese Marken kosten Sie am meisten
An der Spitze liegen deutsche Automarken, die ersten vier Plätze gehen allesamt an heimische Unternehmen. Angeführt von BMW (1.140 Euro für eine durchschnittliche Reparatur), folgen Audi (989 Euro) und Mercedes (942 Euro). Etwas abgeschlagen liegt Volkswagen auf dem vierten Platz; der Durchschnittswert für den VW-Konzern liegt bei 767 Euro.
Erst dann folgen mit Ford, Hyundai und Skoda die ersten ausländischen Unternehmen, bevor Opel das Ranking mit 375 Euro abschließt. Betrachtet man nur die Pkw-Modelle, gibt es sogar eine rein deutsche Top 8. Während Audi mit drei Modellreihen vertreten ist (A1: 1.235 Euro, A8: 1.200 Euro, Q3: 1.135 Euro), führt das 5er-Modell von BMW die Liste an. Der Eigentümer zahlt durchschnittlich 1.525 Euro. Auch der Mercedes CLA, die S-Klasse und der GLC sind vertreten.
Das Spannende an Carlys Untersuchung ist, dass sie auch zeigt, dass einige Marken oder Modelle deutlich anfälliger für bestimmte Mängel sind. Die durchschnittlich hohen Reparaturkosten beim BMW 5er werden durch den häufigen Austausch des Partikelfilters und den Ausfall der Lambdasonde verursacht. Bei Audi hingegen müssen Steuerkette und Federn oft gewechselt werden.
Deutschland: Steigende Kosten für Werkstätten und Kunden
Die allgemeinen Kosten für Autoreparaturen in Deutschland haben sich seit 2020 dramatisch verändert: Laut dem Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes sind die Preise für Reparaturen, Inspektionen und Ersatzteile im Januar 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen, was einem Anstieg von über 20 Prozent seit 2020 entspricht.
Als Hauptursachen gelten laut einem Artikel der Fachzeitschrift „KFZ-Betrieb Vogel“ steigende Löhne in den Werkstätten sowie eine Teileknappheit aufgrund von Lieferkettenunterbrechungen, insbesondere bei Elektronik- und Hybridkomponenten.
Eine Studie von CG Car-Garantie zeigt, dass die durchschnittlichen Kosten für Schadensreparaturen im Jahr 2025 auf 1.200 bis 1.500 Euro geklettert sein werden. Premiummarken wie BMW und Audi verursachen aufgrund komplexer Technik bis zu 30 Prozent höhere Kosten. Die Zunahme an Elektro- und Hybridmodellen verstärkt dies: Seit 2020 sind Elektro-Reparaturen aufgrund fehlender Spezialwerkzeuge und Zertifizierungen um 25 Prozent teurer geworden – Experten prognostizieren weitere Steigerungen.
			