
Nun scheint eine Entscheidung gefallen zu sein. Kanzlerkandidat der Union soll Friedrich Merz werden – nicht Markus Söder. Eine Umfrage sieht ihn vor Olaf Scholz.
Berlin – Jetzt könnte es ganz schnell gehen. Friedrich Merz (CDU) will bei der nächsten Bundestagswahl Kanzlerkandidat der Union werden. Nach der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September will der CDU-Chef die Entscheidung in der K-Frage offiziell verkünden. Das berichtete die Bild am Sonntag unter Berufung auf Parteikreise.
Zuvor hatte es immer wieder kleinere Seitenhiebe von Markus Söder gegeben, der auch angekündigt hatte, eine Kanzlerkandidatur nicht auszuschließen. In einem Interview mit der ZDF– „heute journal“ hatte letzte Woche gesagt, auch er komme als Kanzlerkandidat infrage und entschieden sei die Sache noch nicht. Doch nun scheint es endgültig zu sein: Merz wird die Union 2025 in den Wahlkampf führen.

Merz liegt bei Kompetenzen vor Scholz – doch es gibt noch einen Haken
Und laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für Bild am Sonntag Viele Wähler sehen den CDU-Chef in Sachen Kompetenz vor Kanzler Olaf Scholz (SPD). In insgesamt acht von zehn Bereichen hielten die Befragten Merz für kompetenter als Scholz.
So halten 40 Prozent Merz beim Thema Migration und Asyl für kompetenter, nur 19 Prozent halten Scholz für kompetenter. Nur bei den sozialen Fragen sowie bei Klima-/Umweltschutz liegt Scholz in der Umfrage vorn. Beim Thema Wirtschaft halten 41 Prozent Merz für fähiger – Scholz kommt hier nur auf 20 Prozent.
Die Mehrheit der Befragten möchte allerdings keinen von beiden als Kanzler – 48 Prozent der Befragten wünschen sich der Umfrage zufolge weder Merz noch Scholz als Regierungschef. 25 Prozent würden Merz zum Kanzler wählen, 21 Prozent Scholz.
CDU mit starkem Umfrageergebnis – wohl kein Machtkampf zwischen Söder und Merz
Auch die CDU sieht sich durch die aktuellen Umfragen bestärkt. Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen erzielte die Partei mit 31,9 Prozent bzw. 23,6 Prozent ein starkes Ergebnis. In Umfragen zur Bundestagswahl liegt die Union laut der Insa-Umfrage vom 14. September derzeit bei 33 Prozent.
Ein deutlich stärkeres Ergebnis als bei der letzten Bundestagswahl 2021. Hier erhielt das Bündnis aus CDU und CSU 24,1 Prozent. Damals kam es zu einem kleinen Machtkampf zwischen Armin Laschet und Markus Söder, als die beiden um die Kanzlerkandidatur stritten. Söder musste sich auch damals geschlagen geben. Merz hingegen wollte eine Wiederholung der Wahl 2021 verhindern und die endgültige Entscheidung in der K-Frage möglichst früh verkünden. (sischr/afp)