Deutliches Tesla-Minus
Optimismus an der Wall Street flaut ab
02.01.2025, 23:33 Uhr
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Der größter Unsicherheitsfaktor an den US-Börsen ist der baldige Amtsantritt von Donald Trump. Einerseits sind die Anleger optimistisch, dass der Republikaner das Wachstum ankurbelt. Andererseits könnten die Zoll-Pläne auch zu Verwerfungen führen. Für eine Aktie ging es deutlich nach unten.
Die US-Börsen haben den ersten Handelstag des Jahres mit einem Minus abgeschlossen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verlor am Donnerstag 0,4 Prozent auf 42.392 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,2 Prozent auf 19.281 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 büßte 0,2 Prozent auf 5869 Stellen ein.
Als größter Unsicherheitsfaktor für die Börsen gilt derzeit der Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar. Einerseits sind Anleger optimistisch, dass von Trump angekündigten Maßnahmen das Wirtschaftswachstum ankurbeln. „Sie hoffen auf ein Goldlöckchen-Szenario, da Trump niedrigere Steuern und Deregulierung versprochen hat“, sagte Susannah Streeter, Managerin beim Finanzdienstleister Hargreaves Lansdown. Doch sie mahnt zur Vorsicht: Sollten die von Trump angekündigten Zölle neue Handelskriege auslösen, dürfte die positive Entwicklung am US-Aktienmarkt schnell zu Ende gehen.
Auch die jüngsten Konjunkturdaten aus China verbreiteten am Donnerstag keinen Optimismus. Rückläufige Exportaufträge hatten das Wachstum der chinesischen Industrie im Dezember stärker als erwartet gebremst. Dies sei enttäuschend, urteilte Jochen Stanzl von CMC Markets. „Die Regierung in Peking hatte im November und Dezember vollmundig zahlreiche Maßnahmen angekündigt, die der Wirtschaft neues Wachstum bringen sollten. Die erhoffte Dynamik aber dürfte vorerst ausbleiben.“ Der Shanghai-Composite schloss 2,7 Prozent schwächer.
Tesla-Aktie fällt
Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand Tesla mit einem Minus von sechs Prozent. Der von Elon Musk geleitete US-Autobauer verkaufte 2024 erstmals in seiner Geschichte weniger Fahrzeuge als im Vorjahr. „Das Problem ist, dass die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hinterherhinkt. Unserer Meinung nach ist die Aktie massiv überbewertet, aber die Leute wollen sie besitzen, weil Trump und Musk Kumpel sind“, sagte Jay Hatfield, Konzernchef des Finanzdienstleisters Infrastructure Capital Advisors. „Aber hin und wieder kommt die Realität ans Licht, wenn man die Zahlen vorlegen muss, und das kann das Kurswachstum ein wenig ins Wanken bringen.“
Für Gesprächsstoff sorgte auch ein Kurssturz bei Neumora Therapeutics. Die Aktien des Pharmakonzerns brachen nach dem enttäuschenden Ergebnis einer Medikamentenstudie um mehr als 81 Prozent ein. Neumoras experimentelles Präparat zur Behandlung von Depressionen habe das Hauptziel einer Studie im Spätstadium verfehlt, teilte das Unternehmen mit.
Ein Post des als „Roaring Kitty“ bekannten Investors Keith Gill beflügelte dagegen die Aktie des US-Videospieleentwicklers Unity Software. Die Papiere stiegen um etwa neun Prozent. Gill hatte auf X über einen Song unter dem Titel „Unity“ des verstorbenen US-Musikers Rick James geschrieben. Der Investor gilt als Schlüsselfigur für die Kurskapriolen bei der Aktie des Videospiele-Händlers GameStop im Jahr 2021. Damals hatten sich Kleinanleger in Internet-Foren gegenseitig dazu ermuntert, bestimmte Titel – sogenannte Meme-Stocks – zu kaufen.
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