WM-Qualifikation
Aktualisiert am 10. Oktober 2025, 8:48 Uhr

Julian Nagelsmann muss in der WM-Qualifikation mit Unerwartetem rechnen.
© Federico Gambarini/dpa
Das Rennen um die Tordifferenz ist eröffnet: Wie ein großer Sieg gegen Luxemburg Deutschlands Chancen auf ein direktes WM-Ticket verbessern kann.
Hat einen souveränen Sieg Julian Nagelsmann gegen Luxemburg ist fest eingeplant. Nach dem Fehlstart in die WM-Qualifikation zählt für den Bundestrainer jedes einzelne erzielte Tor im ungleichen Duell der Fußball-Nationalmannschaft mit dem großen Außenseiter und Tabellenletzten der Gruppe A am Freitag (20.45 Uhr/ARD) in Sinsheim.
Wenn die Abrechnung spätestens am 17. November nach dem Rückspiel gegen die Slowakei in Leipzig erfolgt, kann die Tordifferenz ausschlaggebend für die Platzierung sein. Direktticket in die USA oder Umweg über zwei Playoff-Spiele im März 2026 mit dem großen Risiko eines historischen Scheiterns?
Tordifferenz vor dem direkten Vergleich
Der Grund für die große Bedeutung des Tores für Nagelsmann ist in Punkt 11, Absatz 5, des 54-seitigen FIFA-Reglements für die Ausscheidungsrunde für das WM-Turnier 2026 in Nordamerika zu finden. Im Gegensatz zur Europameisterschaft und Nations League, die vom europäischen Dachverband (Uefa) organisiert werden, wertet die FIFA die Tordifferenz als Kriterium für den Punktegleichstand als den direkten Vergleich zweier Mannschaften einer Gruppe.
Nach der 0:2-Niederlage in Bratislava könnte dem DFB-Team bei Punktgleichheit ein Sieg mit einem Tor Vorsprung im Rückspiel gegen die Slowaken reichen, sofern die Gesamtdifferenz der Tore aus allen sechs Spielen besser ist als die des Gegners. Gleichzeitig wäre ein Sieg mit drei Toren Vorsprung wertlos, wenn die Slowaken insgesamt die bessere Torbilanz hätten.
Das Rennen um das WM-Ticket kann daher zu einem großen Rechenbeispiel werden und den beiden Spielen gegen Luxemburg, den absehbar schwächsten Gegnern, kommt eine besondere Bedeutung zu.
Derzeit liegt die Slowakei vorne
Derzeit haben die Slowaken (6 Punkte/3:0 Tore) nicht nur drei Punkte mehr als Deutschland (3 Punkte/3:3 Tore), sondern auch das bessere Torverhältnis. Nordirland liegt dazwischen (3 Punkte/4:4 Tore), denn bei gleicher Tordifferenz ist das nächste FIFA-Kriterium die Anzahl der erzielten Tore.
Doch mit einem Makel müssen die Slowaken leben. Das erste Duell mit den punktlosen Luxemburgern gewannen sie lediglich mit 1:0. Hier könnten Florian Wirtz und Co. mit einem Einsatz in Sinsheim Boden gutmachen. Parallel dazu müssen die Slowaken am Freitagabend in Belfast antreten, wo am Montag (20.45 Uhr/RTL) Deutschlands zweiter Test im Oktober ansteht.
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Den Nationalspielern ist natürlich bewusst, dass ein souveräner Sieg gegen Luxemburg wie die beiden 7:0-Siege in den letzten Duellen vor der WM-Endrunde 1998 und 2006 dieses Mal kein Selbstläufer sein wird.
„Jeder erwartet von uns, dass wir jeden Gegner mit 5:0, 6:0 schlagen. Aber das ist nicht mehr möglich. Die Zeiten haben sich einfach geändert. (dpa/bearbeitet von lh)