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Deshalb sollte McLaren nun voll und ganz auf Oscar Piastri setzen

(Motorsport-Total.com) – Auch nach dem Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft will McLaren Oscar Piastri und Lando Norris in der Formel-1-Saison 2025 frei um den Fahrertitel konkurrieren lassen. Doch laut Experte Günther Steiner ist das vielleicht nicht die beste Idee.

Sollte sich McLaren nun auf einen Fahrer in der Fahrer-Weltmeisterschaft festlegen?

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Auf die Frage, welchen Rat er Zak Brown vor den letzten sechs Rennen des Jahres geben würde, antwortete der langjährige Haas-Teamchef Red Flags-Podcast: „Ich würde sagen, dass sie Oscar unterstützen sollten, um die Meisterschaft zu gewinnen.“

Hintergrund ist die Tatsache, dass mit Max Verstappen ein dritter Fahrer derzeit kaum Chancen auf den WM-Titel hat. Der Niederländer liegt aktuell 63 Punkte hinter WM-Spitzenreiter Piastri und müsste fortan im Schnitt gut zehn Punkte pro Wochenende aufholen.

Aber laut Steiner besteht immer noch die Chance, dass McLaren zumindest rechnerisch den Titel verliert, „und dann hätte man zwei unzufriedene Fahrer, wohingegen man, wenn man einen bevorzugen würde, nur einen unzufriedenen Fahrer hätte“, erklärt der 60-Jährige.


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„Entweder man lässt sie fahren oder, wenn man Angst hat, die Weltmeisterschaft zu verlieren, muss man eine Entscheidung treffen, man muss sich auf einen Fahrer festlegen und im Moment wäre das natürlich Oscar, weil er mehr Punkte als Lando hat“, sagte er.

„Es ist nichts gegen Lando“, stellt Steiner klar. Aber Piastri habe sich mit seinen Leistungen „in eine bessere Ausgangslage“ gebracht, erklärt er. Der Australier liegt derzeit 22 Punkte vor seinem Teamkollegen, weshalb Steiner ihm von nun an Vorrang einräumen würde.

Steiner: Keine Konsistenz bei den „Papaya-Regeln“

Der Ex-Teamchef kritisiert auch die „Papaya-Regeln“, also die internen „Spielregeln“ bei McLaren. Das Team mache grundsätzlich einen guten Job, „aber was sie in Singapur abgeliefert haben, war keine Weltmeisterschaftsshow“, sagte Steiner.

Gemeint ist der Kontakt zwischen Lando Norris und Oscar Piastri zu Beginn. Der Australier war damit alles andere als zufrieden und fragte anschließend am Funk, ob die Positionen wieder getauscht werden könnten – was das Team ablehnte.

„Entweder es gibt Regeln oder es gibt keine Regeln“, fragt sich Steiner, der in den „Papaya-Regeln“ keine einheitliche Linie erkennen kann. Er betont, dass er persönlich das Vorgehen von Norris zu Beginn nicht als zu hart empfand.

„Aber natürlich kam Oscars Frage aus früheren Entscheidungen“, erklärt er. Nur zwei Rennen zuvor hatte McLaren einen Platztausch angeordnet, nachdem Piastri Norris durch einen langsamen Boxenstopp des Briten überholt hatte.

„Es ist kein Rennsport mehr. Sie haben den Rennsportanteil fast vollständig entfernt“, kritisiert Steiner, der es gut findet, dass das Team in Singapur nicht eingegriffen hat. Dies steht jedoch nicht im Einklang mit früheren Entscheidungen.

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