Köstlich, aber auch schwierig: Dubai-Schokolade.Bild: imago images / Matthias Rietschel
Geld & Einkaufen
Sie sollte als die Süßigkeit des Jahres gelten, die Dubai-Schokolade. Milchschokolade, Engelshaar, Sesampaste und natürlich Pistaziencreme. Eine Kombination, die ein herausragendes Mundgefühl verspricht. Die Riegel sind so gefragt, dass sie nicht nur bei Chocolatiers ausgestellt sind. Sogar Aldi bietet mittlerweile eine Variante zum Discounterpreis an.
Allerdings kann die hohe Nachfrage trotz wachsendem Angebot kaum gedeckt werden. Die beliebten Bars sind schnell ausverkauft. Und weil sie so schnell ausverkauft sind, steigt das Interesse. Dies sorgt auch für eine hohe Nachfrage nach den Zutaten, darunter auch Pistazien. Und das ist ein Problem.
Watson ist jetzt auf WhatsApp
Pistazien: Nüsse für Umweltsünder?
Pistaziencreme sei gefragter denn je, sagt der Geschäftsführer des Dessertgroßhändlers JM Posner gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit verkauft er sechs Tonnen seiner in Spanien hergestellten Sahne pro Woche.
Der Anbau von Pistazien erfordert jedoch eine große Menge Wasser. Für die Herstellung eines Kilos werden rund 11.000 Liter benötigt. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Avocado schluckt rund 1000 Liter. Wenn man bedenkt, dass Avocados von vielen als umweltschädliche Frucht angesehen werden, ist das ein ziemlich schockierender Unterschied.
Mittlerweile wird ein Großteil der Pistazien in Kalifornien produziert. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde der Anbau intensiviert, was die ohnehin schon dramatische Wassersituation noch weiter verschärft.
Es gibt auch das Problem mit der industriellen Produktion. Der Monokulturanbau und der massive Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden belasten den Boden und das Grundwasser stark. Hinzu kommt die Nutzung von Bienenvölkern zur Bestäubung. Ihr Transport in die Anbaugebiete erhöhte die Sterblichkeit der Tiere, kritisieren Umweltschützer.
In einigen Fällen nutzen Produzenten ökologischere Methoden für den Pistazienanbau: Tropfbewässerung, biologische Schädlingsbekämpfung und Solartechnologie. Allerdings lässt sich der massive Wasserverbrauch noch nicht reduzieren. Es gibt wirklich keine Möglichkeit, dies zu tun.
Wie können Pistazien umweltfreundlicher angebaut werden?
Züchtung wäre eine Möglichkeit, aber das ist ein anspruchsvoller und kostspieliger Prozess mit hohen Risiken.
Dubai-Schokolade mag großartig sein, aber wie so oft verursacht die explodierende Nachfrage große Auswirkungen auf die Umwelt. Ob es den moralischen Kratzer wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
(mit Material von dpa)
Die Tabakindustrie hat es derzeit nicht leicht. Die Zahl der Raucher in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sollen im Jahr 2000 über 22 Millionen Deutsche zur Zigarette gegriffen haben. 20 Jahre später waren es nur noch 17,53 Millionen, rund ein Fünftel der Gesamtbevölkerung.