Rebecca Reusch wird seit mehr als sechs Jahren aus Berlin vermisst – trotz umfangreicher Suchaktionen, auch in Waldgebieten in Brandenburg. Die Ermittler gehen davon aus, dass der damals 15-Jährige getötet wurde. Jetzt sehen sie einen neuen Ansatz, Rebecca zu finden. Polizei und Staatsanwaltschaft sagen, es gebe „nach inzwischen vorliegenden Informationen“ Hinweise darauf, dass der inzwischen 33-jährige Hauptverdächtige Florian R. Rebecca getötet haben könnte.
Er hätte die Leiche und die Sachen von Rebecca – zumindest vorübergehend – auf das Anwesen seiner Großeltern im brandenburgischen Tauche bringen können. Der Hauptverdächtige ist Rebeccas Schwager. Die damals 15-jährige Rebecca schlief in der Nacht zum 18. Februar 2019 mit ihrer Schwester und ihrem Mann in Britz (Neukölln). Von dort sollte sie zur Schule gehen.
Florian R. und seine mysteriösen Autofahrten in Brandenburg
Der damals 27-jährige Florian R. war an diesem Abend auf einer Party und kam erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester Jessica ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zu wecken, damit sie zur Schule ging, ging niemand ans Telefon. Von Rebecca fehlt seitdem jede Spur.
Im Visier der Ermittler steht auch das Familienauto von Jessica und Florian R., ein pinkfarbener Twingo. Am Tag des Verschwindens von Rebecca registrierte ein polizeiliches Kennzeichenerkennungssystem (KESY) das Auto um 10:47 Uhr auf der Autobahn 12 von Berlin nach Frankfurt (Oder) an der Ausfahrt Storkow. Am nächsten Tag um 22:39 Uhr erfasst das System dasselbe Auto erneut. Den Ermittlern zufolge hatte außer dem Schwager niemand Zugang zum Twingo.
Rebeccas Vater entlastete seinen Schwiegersohn
Was Florian R. an diesen beiden Tagen im Osten Brandenburgs gemacht hat, ist Gegenstand der Ermittlungen. Eine nachvollziehbare Erklärung für die Fahrten lieferte er bisher nicht, was die Beamten misstrauisch macht. Hat Florian R. Rebeccas Leiche im Auto transportiert und sie dann irgendwo in einem Wald oder auf einem Grundstück verscharrt? Im Auto wurden Spuren von Rebeccas DNA gefunden, was jedoch keinen Verdacht gegen ihren Schwager begründet, da das Mädchen während der Fahrt wiederholt im Twingo gesessen hatte.
Der rosa Twingo von Florian R.
© —/Polizei Berlin/dpa | —
In einem Interview im März 2019 mit dem Sender RTL flüsterte Rebeccas Vater geheimnisvoll zu den Autofahrten: „Die ganze Nummer hängt mit einer anderen Sache zusammen, die ich nicht sagen darf.“ Aber das hat nichts mit Rebecca zu tun.
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Die Polizei bittet nun um Hilfe und hat Flugblätter mit einem Bild des Autos und der Bitte um sachdienliche Hinweise rund um Tauche verteilt, wo zuletzt nach Beweisen gesucht wurde. Konkret stellt die Polizei folgende Fragen:
- Wer hat das abgebildete Fahrzeug am 18. Februar 2019 oder kurz danach gesehen?
- Wer hat Beobachtungen gemacht, die darauf hindeuten könnten, dass eine Leiche versteckt oder begraben wurde?
Hinweise nimmt die 3. Mordkommission des Landeskriminalamtes in der Keithstraße 30 in 10787 Berlin unter der Rufnummer (030) 4664-911333 oder über die Internetüberwachung entgegen.
tok