Washington. Der prominente US-Republikaner Ron DeSantis will Präsident der Vereinigten Staaten werden. Der Gouverneur des Bundesstaates Florida hat am Mittwoch der Bundeswahlkommission die erforderlichen Unterlagen vorgelegt. Die Zeitung „Washington Post“ bestätigte den Antrag unter Berufung auf eine Sprecherin des 44-Jährigen.
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Laut Umfragen ist der konservative Hardliner derzeit neben dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump der aussichtsreichste Kandidat der Republikaner. Trump hatte bereits im November angekündigt, dass er in das Präsidentschaftsrennen für die Wahl 2024 einsteigen werde. Die Einreichung der Dokumente erfolgte Stunden vor einer erwarteten Ankündigung in einem Gespräch mit Twitter-Chef Elon Musk – ausgerechnet auf der Plattform, die Trump einst so exzessiv nutzte.
Drängt dieses Duo Amerika nach rechts?
Bündnisse zwischen den Reichen und den Einflussreichen haben die Vereinigten Staaten schon immer geprägt. Jetzt nimmt das nächste große Ding Gestalt an: Elon Musk und der republikanische Politiker Ron DeSantis werben offener füreinander als je zuvor. Wird der Besitzer von Twitter, Tesla und SpaceX den ultrakonservativen Gouverneur von Florida 2024 zum neuen US-Präsidenten machen?
DeSantis hat der sogenannten Wokeness den Kampf angesagt
DeSantis ist seit Anfang 2019 Gouverneur des südlichen US-Bundesstaates Florida. Im November 2022 wurde er mit einem starken Ergebnis im Amt bestätigt. Dies stärkte seine Position und sein Streben nach Höherem. Er gilt seit langem als Trumps größter innerparteilicher Konkurrent, nachdem er ihm vor Jahren eine Art Mentor gewesen war.
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In Florida machte DeSantis vor allem mit seiner rechten Politik auf sich aufmerksam. Unter ihm wurden im Staat Gesetze erlassen oder eingeführt, die Minderheiten diskriminierten, die akademische Freiheit an Universitäten beschnitten oder durch Lehrverbote in die öffentliche Bildung eingriffen.
Vor allem der sogenannten Wokeness hat der Republikaner den Kampf angesagt. Der Begriff „woke“ bedeutet so viel wie „wach sein“ und bezog sich zunächst auf Rassendiskriminierung. Konservative in den Vereinigten Staaten verwenden es jedoch mittlerweile in abwertender Weise und beschweren sich darüber, dass ihrer Meinung nach Maßnahmen gegen verschiedene Formen der Diskriminierung zu weit gehen.
Die Präsidentschaftswahl ist für den 5. November 2024 geplant
DeSantis, Vater von drei Kindern, hat eine erfolgreiche Karriere hinter sich. Er besuchte die Eliteuniversitäten Yale und Harvard, war bei der Marine und im Irak im Einsatz. Vor seiner Wahl zum Gouverneur war DeSantis mehrere Jahre lang Abgeordneter im Repräsentantenhaus.
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Der Republikaner gehört wie Trump zum rechten Flügel der Partei und vertritt ähnliche Hardliner-Positionen. Doch er hat nicht den Hang zu Skandalen, Kontrollverlust und Chaos, sondern gilt als diszipliniert, geordnet, nachdenklich. Für diejenigen in der Partei und an der Basis, die Trumps Eskapaden satt haben, sich aber einen Kandidaten mit Trump-Inhalten wünschen, gilt DeSantis als praktikable Alternative.
Die Präsidentschaftswahl ist für den 5. November 2024 geplant. Für die Republikaner wird ein breites Bewerberfeld erwartet. Neben Trump und DeSantis hat auch die ehemalige amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley ihre Ambitionen bisher offiziell gemacht – in den Umfragen liegt sie jedoch weit zurück. Wer am Ende tatsächlich offizieller Kandidat der Partei werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen.
Joe Biden stellt sich zur Wiederwahl
US-Präsident Joe Biden stellt sich bei den Demokraten zur Wiederwahl. Als Amtsinhaber wird er im Wahlkampf voraussichtlich keiner ernsthaften innerparteilichen Konkurrenz ausgesetzt sein. Biden ist seit Januar 2021 im Amt. Damals war er der älteste Präsident, der jemals das Weiße Haus betrat. Wenn die Wahl etwa anderthalb Jahre entfernt ist, wird er 81 Jahre alt sein. Am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit wäre er 86 Jahre alt.
In den letzten Monaten gab es innerhalb der Demokratischen Partei Diskussionen darüber, ob Biden aufgrund seines Alters ein geeigneter Kandidat für eine weitere Präsidentschaftswahl wäre. Umfragen zufolge gibt es in der Bevölkerung angesichts des Alters Bidens auch große Vorbehalte gegen eine zweite Amtszeit des Demokraten. Als potenzieller Gegner bei den Republikanern könnte ihm möglicherweise der deutlich jüngere DeSantis gefährlich werden.
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RND/dpa
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