Ein vor mehr als acht Jahren spurlos verschwundener Vater aus Essen-Kettwig wurde nun tot aufgefunden. Die Leiche des seit 2017 vermissten Ralf K. lag in einer Garage im Essener Stadtteil Borbeck. Dies teilte die Essener Polizei am Montag (10. November) mit. Die Polizei betont, es gebe keine Hinweise auf eine sogenannte „Fremdeinwirkung“, diese könne daher ausgeschlossen werden.
Die Leiche wurde am Morgen des 23. Oktober 2025 gefunden; Eine Obduktion in der Rechtsmedizin bestätigte am 29. Oktober anhand einer DNA-Probe, dass es sich bei der Leiche um die der seit Jahren vermissten Person handelte.
Am 23. Oktober öffnete ein Hausverwalter die Garage, offenbar zum ersten Mal seit acht Jahren. Sie sah sofort den schwarzen Mercedes, C-Klasse Kombi, mit dem auffälligen Nummernschild „BIT-TE 301“ und rief die Polizei. Auch nach dem Wagen, dem Dienstwagen von Ralf K., wurde bundesweit gesucht.
Vermisster Mann tot aufgefunden: Familie hatte wiederholt Facebook-Anrufe getätigt
Der Fall Ralf K. hatte in der Bevölkerung immer wieder für große Sympathie gesorgt. Offen wurde unter anderem über die Frage spekuliert, ob Ralf K. eine Garage gemietet habe; Ein entsprechender Mietvertrag sei jedoch nie zustande gekommen, heißt es nun von der Polizei. Es konnten offenbar keine Kontobewegungen festgestellt werden, die die Ermittler auf die Spur einer angemieteten Garage geführt hätten.

Der Garagenhof in Essen-Borbeck: Hier wurde am 23. Oktober die Leiche von Ralf K. gefunden.
© WAZ | Iris Müller
Warum die Garage, die in einer ruhigen Wohngegend in Borbeck liegt, acht Jahre lang nicht geöffnet wurde und warum die Leiche erst jetzt entdeckt wurde, bleibt Gegenstand von Spekulationen; Weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft Essen wollten der Redaktion weitere Einzelheiten mitteilen.
Essener Familienvater: Wird als fürsorglich und zuverlässig beschrieben
Ralf K. hatte drei Kinder. Er war 41 Jahre alt, als er verschwand, und wurde immer als fürsorglich und zuverlässig beschrieben. Er arbeitete lange Zeit für einen Getränkegroßhändler in Essen und war daher in der damaligen Rüttenscheider Gastronomieszene bekannt und beliebt. Sein letzter Anruf bei seiner Familie erfolgte am Tag seines Verschwindens, dem 2. Februar 2017, aus dem Raum Duisburg. Er war geschäftlich dort gewesen. Weitere Ortungsergebnisse deuten darauf hin, dass er sich damals noch in Mülheim-Styrum aufhielt.
Die Familie hatte im Facebook-Netzwerk mehrfach nach Ralf K. gesucht und um Hinweise gebeten. Verwandte und Freunde hatten immer wieder beteuert, dass es keine Erklärungen für sein Verschwinden gebe.
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