![Der TÜV will für diese Autos eine jährliche Hauptuntersuchung Der TÜV will für diese Autos eine jährliche Hauptuntersuchung](https://i3.wp.com/www.pcwelt.de/wp-content/uploads/2024/12/VW1300Kaefer-1.jpg?quality=50&strip=all&w=1024&w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
TÜV Süd-Geschäftsführer Jürgen Wolz weiß, wie man sich Millionen Autofahrer zu Feinden macht. Denn der TÜV Süd-Chef schlägt vor, dass nicht mehr wie bisher alle zwei Jahre alle Autos gereinigt werden sollten, die älter als zehn Jahre sind, sondern tatsächlich jährlich sollte zur Hauptuntersuchung kommen.
Seine provokante Aussage machte Wolz in einem Interview mit der Automobilzeitschrift Auto Motor Sport. Er begründet seine Forderung wie folgt: „Was wir (…) befürworten, ist eine jährliche Inspektion für Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind.“ Diese Autos haben eine deutlich höhere Defektquote, insbesondere wenn sie nicht regelmäßig gewartet werden.“
Nun liegt es in der Natur der Sache, dass Autos mit zunehmendem Alter und höherer Laufleistung mehr Mängel aufweisen. Aber nur, wenn sie nicht richtig gepflegt werden. Wenn der Besitzer oder Fahrer Wert auf ein zuverlässiges Fahrzeug legt, lässt er die unvermeidlichen altersbedingten Mängel schnellstmöglich beheben. Nur zu Ihrer eigenen Sicherheit.
Angesichts der Forderung des TÜV-Süd-Chefs könnte mancher Autobesitzer vermuten, dass es Wolz vor allem um leicht verdiente Zusatzeinnahmen für Prüfunternehmen wie TÜV, DEKRA oder KÜS geht. Wer den Ablauf einer Hauptuntersuchung inklusive Abgasuntersuchung aufmerksam verfolgt, dürfte sich fragen, wofür genau er die Gebühr von bis zu 150 Euro eigentlich zahlt. Die Untersuchung dauert in der Regel nur wenige Minuten und besteht im Wesentlichen aus einem Gang zum Bremsprüfstand und einer Sichtprüfung des Fahrzeugs sowie der Abgasuntersuchung und dem Auslesen des Fehlerspeichers (falls vorhanden).
Pauschale Diskriminierung von Oldtimern
Zudem würde eine pauschale jährliche Pflicht zur Hauptuntersuchung die vielen Oldtimer in Deutschland treffen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass diese meist gut gewartet sind und meist eine unterdurchschnittliche Laufleistung pro Jahr aufweisen. Und sind daher in einem guten Zustand mit vergleichsweise wenigen Mängeln. Eine jährliche Untersuchung erscheint hier völlig unnötig.
Allerdings dürften die Erfolgsaussichten dieser Klage gering sein. Autofahrer sind Wähler und die meisten Parteien wollen sich nicht mit dieser großen Wählergruppe anlegen.