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Der Stahlkonzern Salzgitter AG will Aurubis-Anteile verkaufen

Stand: 15. Oktober 2025 11:37 Uhr

Der Stahlkonzern Salzgitter AG plant, einen Teil seiner Anteile am Kupferkonzern Aurubis zu verkaufen. Mit dem Erlös will die Salzgitter AG unter anderem die Produktion von klimaneutralem Stahl finanzieren.

Der Konzern gab am Dienstagabend überraschend seine Pläne für eine sogenannte Wandelanleihe bekannt. Die Idee dahinter: Anleger leihen dem Unternehmen Geld und erhalten dafür Zinsen. Unter bestimmten Voraussetzungen soll es ihnen möglich sein, die Wertpapiere später in Aurubis-Aktien umzutauschen. Die Anleihen sollen bis 2032 laufen und 500 Millionen Euro einbringen.

Aurubis ist an der Börse mehr wert als die Salzgitter AG

Mit einem Anteil von knapp 30 Prozent ist die Salzgitter AG größter Anteilseigner von Aurubis. An der Börse ist der Kupferkonzern aus Hamburg deutlich mehr wert als der Salzgitter-Konzern: Aurubis wird dort mit rund fünf Milliarden Euro bewertet. Die Salzgitter AG hat eine Marktkapitalisierung von rund 1,7 Milliarden Euro.

Herstellung eines Stahlträgers.

2 Min

Trotz der Krise erzielte die Salzgitter AG im Jahr 2024 einen Gewinn vor Steuern von 109 Millionen Euro – dank Technologie, Aurubis und Kostensenkungsmaßnahmen.

Investitionen in klimaneutrale Stahlproduktion geplant

Salzgitter will den Erlös der Anleihen unter anderem in seinem milliardenschweren grünen Stahlprojekt „Salcos“ verwenden. (Salzgitter Low CO2 Steelmaking). Der Aufsichtsrat des Konzerns hat kürzlich beschlossen, die zweite Stufe der Umstellung auf klimaneutralen „grünen“ Stahl zu verschieben. Eine Entscheidung über weitere Investitionen wird erst 2028 oder 2029 fallen. Eigentlich war dies für nächstes Jahr geplant. Grund für die Verschiebung seien verschlechterte wirtschaftliche und politisch-regulatorische Rahmenbedingungen, hieß es.

Zwei Milliarden Euro für Umstellung auf „grünen Stahl“

Bisher wollte die Salzgitter AG bis 2033 komplett auf grünen Stahl umsteigen. Die drei kohlebefeuerten Hochöfen sollen nach und nach durch Anlagen ersetzt werden, die zunächst mit Erdgas und später mit grünem Wasserstoff betrieben werden. Die erste Sanierungsstufe läuft seit 2023, 2027 soll die erste Anlage in Betrieb gehen. Der Salzgitter-Konzern investiert dafür derzeit mehr als zwei Milliarden Euro, eine Milliarde davon kommt von Bund und Ländern.

CEO Groebler verweist auf sich verschlechternde wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen – auch bei den Energiekosten.

Während Teile der Branche den Wandel mit vorantreiben, bremsen andere ihn – auch weil die politischen Rahmenbedingungen noch fehlen.

Als Grund nennt der Konzern unerwartet schwache Halbjahreszahlen. Für die zweite Jahreshälfte ist keine Erholung zu erwarten.

Der niedersächsische Stahlhersteller machte im ersten Quartal einen Verlust von 34,6 Millionen Euro. Das Unternehmen nennt zwei Gründe.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 15. Okt. 2025 | 6:30 Uhr

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