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Der Norden sendet Lebenszeichen, tief im Westen herrscht Chaos

Endlich! Das muss am Samstagabend das Lieblingswort in Kiel gewesen sein. Zumindest für diejenigen, die den Bundesligisten Holstein unterstützen. Die Northern Lights gewannen ihr erstes Spiel in dieser Saison im neunten Anlauf – endlich. Die Kieler feierten einen knappen, aber verdienten 1:0-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim. Es war der erste Erfolg der Vereinsgeschichte im deutschen Fußball-Oberhaus. „Ich bin einfach unglaublich glücklich“, betonte KSV-Stürmer Phil Harres nach dem Spiel. „Wir sind stolz, dass wir etwas Historisches geschafft haben“, freute sich Trainer Marcel Rapp. Das umjubelte Tor des Tages erzielte Patrick Erras per Kopfball.

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Schon ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie wichtig der Sieg für die „Störche“ war. Der Neuling liegt auf dem 17. Platz (5 Punkte) und hat drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und das rettende Ufer. Für die Norddeutschen muss es darum gehen, diesen Schwung aus dem Heidenheim-Spiel nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge (u.a. Pokal-Aus beim Zweitligisten 1. FC Köln) mitzunehmen. Die nächsten drei Spiele sind richtungsweisend. Zuerst geht es zum SV Werder Bremen. Anschließend warten mit den Duellen gegen Mainz 05 (13.) und FC St. Pauli (15.) zwei direkte Kellerrivalen.

St. Pauli empfängt nun die Bayern

Aufatmen konnten die Kiezkickers aus Hamburg am Samstag nach dem 2:0-Sieg bei der TSG Hoffenheim. Mit dem zweiten Saisonsieg (beide auswärts) schoss sich Hamburg (8 Punkte) durch Tore von Oladapo Afolayan und Andreas Albers aus der Abstiegszone und riss Hoffenheim tief in den Abstiegsstrudel. Die TSG (8) rutschte aufgrund der fünften Saisonniederlage auf den 16. Platz ab.

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Hatte mit der Niederlage gegen St. Pauli und dem Saisonstart zu kämpfen: TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo.

Hatte mit der Niederlage gegen St. Pauli und dem Saisonstart zu kämpfen: TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo.

St. Pauli klang nach dem zweiten ebenso erleichtert wie Kiel nach dem ersten Sieg. „Es ist kathartisch, wenn man sich nach so viel harter Arbeit belohnt“, sagte Trainer Alexander Blessin, der den 15. Platz als „schöne Momentaufnahme“ sieht. „Wenn es am 34. Spieltag so aussieht, können wir etwas trinken gehen“, scherzte er. Zunächst kommt Spitzenreiter FC Bayern am nächsten Spieltag ins Millerntor-Stadion. Erinnerungen wecken Erinnerungen an das Jahr 2002, als sich der Außenseiter mit einem 2:1-Sieg gegen München zum Weltmeister erklärte. Nun geht die Blessiner Mannschaft gut gelaunt in das Duell mit dem Rekordmeister.

Die Stimmung in Hoffenheim ist völlig anders als in Kiel und St. Pauli. TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo sah in der Aufgabe gegen St. Pauli die „perfekte Chance“, aus der Schlussphase herauszukommen. Nach dem Spiel stellte er jedoch ernüchtert fest, dass sein Team nach neun Spielen „viel zu wenig Punkte“ hatte.

Hecking übernimmt den kriselnden VfL Bochum

Kurz nach Halloween ist das Gespenst beim VfL Bochum besonders verbreitet. Das peinliche 2:7 bei Eintracht Frankfurt war der Tiefpunkt der bislang völlig verkorksten Saison des Ruhrpott-Klubs. Die Bochumer holten einen mickrigen Punkt (2:2 gegen Kiel Ende September). Seitdem gab es fünf Niederlagen und 22 Gegentore. Nur zweimal in 62 Jahren Bundesliga hatte ein Verein nach neun Spielen so wenig Punkte wie der VfL. Sowohl der 1. FC Saarbrücken (1963/1964) als auch die SpVgg Greuther Fürth (2021/2022) stiegen am Saisonende ab.

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Für die Bochumer, die nach der Entlassung von Peter Zeidler nun von Interimstrainer Markus Feldhoff übernommen werden, gibt es kaum noch Hoffnungsschimmer. Die nächsten beiden Gegner sind Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge könnte Dieter Hecking nun zum Hoffnungsträger werden. Der 60-Jährige soll voraussichtlich neuer Bochumer Trainer werden. Auf Nachfrage des Sportbuzzer wollte sich der VfL zu den Namen nicht äußern. Der Verein erklärte lediglich, man führe „Gespräche mit Trainerkandidaten“ und hoffe, bis zum Spiel gegen Leverkusen am kommenden Samstag eine Lösung für die Position vorlegen zu können.

https://www.lvz.de/sport/die-lage-im-abstiegskampf-der-norden-sendet-lebenszeichen-chaos-tief-im-westen-C3JSVPSXERDJHFPN7JS3VXPKKM.html

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