Der frühere FDP-Schatzmeister Harald Christ gibt seinen Rücktritt bekannt. Sein ehemaliger Chef teilt ein langes Video. Alle Entwicklungen im Newsblog.
3.45 Uhr: Der neue FDP-Generalsekretär Marco Buschmann kann sich nicht an die Verwendung des umstrittenen Begriffs „D-Day“ in internen FDP-Sitzungen erinnern. Das sagte der ehemalige Justizminister in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Allerdings räumte er ein, dass er nicht ausschließen könne, dass jemand den Begriff in „stundenlangen Besprechungen“ verwendet habe.
In der Aussendung verwies der 47-Jährige auf die vermeintlich schnelle Reaktion seiner Partei auf die Affäre. „Natürlich wurde meine Partei in ein schlechtes Licht gerückt und es wurden Fehler gemacht. Die Verantwortlichen haben dafür die Verantwortung übernommen.“
Buschmanns Parteichef Christian Lindern beklagte in der Sendung „Caren Miosga“, dass er kein Verständnis für die schwierige Lage seiner Partei und für seine persönliche Situation habe. Er erlebe derzeit einen „Hagelschauer mit faustgroßen Hagelkörnern“, beklagte der FDP-Chef. Lesen Sie hier mehr darüber.
23 Uhr: Christian Lindner weigert sich weiterhin, zurückzutreten. Auf eine Frage in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ antwortete er: „Ich habe keine Absicht, nein. Und ich habe vor, mich bei meiner Partei als Spitzenkandidat zu bewerben.“ Die FDP war aufgrund ihrer Überzeugung nicht bereit, die Ampelpolitik weiterhin zu unterstützen. Mit diesem Inhalt will er bei der Bundestagswahl am 23. Februar vor die Bürger treten. „Jetzt erlebe ich diesen Hagelsturm mit faustgroßen Hagelkörnern. Aber ich mache das, weil ich an etwas glaube und wissen möchte, ob die Bürger das mittragen“, sagte Lindner.
21:02 Uhr: Angesichts der anhaltenden Debatte um ein bekannt gewordenes FDP-Strategiepapier zum Bruch der Ampel-Koalition hat sich FDP-Chef Christian Lindner direkt an die Bürger gewandt. In einer auf der Plattform veröffentlichten Videobotschaft
Fehler der FDP, die er bedauert, werden von politischen Gegnern genutzt, um vom Wesentlichen abzulenken. Lindner sagte, die Ampel sei nicht an der FDP gescheitert, sondern daran, dass sie die Akzeptanz der Bürger verloren habe. An der Ampel kam es zu großen politischen Differenzen. „Ein möglicher Ausgang wurde immer wahrscheinlicher.“ Darauf hat sich die FDP also vorbereitet – ebenso wie die Koalitionspartner.
Das D-Day-Papier der FDP wurde am Donnerstag bekannt. Es enthält ein detailliertes Szenario für den Ausstieg der FDP aus der Ampel mit SPD und Grünen. Darin wird der mögliche Austritt der FDP anhand militärischer Begriffe wie „D-Day“ und „offenes Feldgefecht“ beschrieben und ausgespielt. In der Folge stand die SPD vielfach in der Kritik, dass sie die Abschaltung der Ampel nicht nur vorbereitet, sondern aktiv herbeigeführt habe. Auch innerhalb der Partei löste das Papier heftige Kritik aus, unter anderem wegen seiner drastischen Wortwahl. Generalsekretär Bijan Djir-Sarai ist am Freitag zurückgetreten.
			