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Der neue Fernbahnhof Altona wird später als geplant fertiggestellt

Der neue Fernbahnhof Altona wird später als geplant fertiggestellt
Entwurf für den Bahnhof Diebsteich vom dänischen Architekturbüro CF Møller.

AUDIO: Altonaer Fernsender zieht zwei Jahre später nach Diebsteich (1 Min)

Stand: 10. Oktober 2025 11:48 Uhr

Der neue Fern- und Regionalbahnhof Hamburg-Altona wird voraussichtlich zwei Jahre später als bisher geplant den Betrieb aufnehmen. Wegen Komplikationen im Bauablauf musste die Inbetriebnahme auf Ende 2029 verschoben werden, teilte die Deutsche Bahn am Freitag in Hamburg mit.

Nach Angaben eines Sprechers rechnet die Bahn derzeit mit Kosten zwischen 550 und 600 Millionen Euro. Da Bauleistungen – etwa für neue Bahnsteige – noch ausgeschrieben werden müssten, könne die bisherige Kostenplanung noch angepasst werden, hieß es. Der Sprecher betonte, die Finanzierung sei gesichert.

„Komplikationen im Bauablauf“

„Ursache sind Verzögerungen aufgrund von Komplikationen im Bauablauf, insbesondere am Kreuzungsbauwerk Langenfelde“, heißt es in einer Mitteilung der Bahn. Daraus ergibt sich ein neuer Zeitplan, für den in bestimmten Phasen speziell ausgebildete Prüfingenieure eingestellt werden müssten.

Dieses Kreuzungsbauwerk, eine Brücke in der Nähe des S-Bahnhofs Diebsteich, muss abgebaut werden, um auch dort Platz für ein neues Gleis zu schaffen. Den Angaben zufolge ergab eine Schadstoffuntersuchung, dass das Bauwerk mit Asbest und Blei belastet war. Ein Abriss wäre daher deutlich aufwändiger und unterläge strengen gesetzlichen Auflagen, die eine Anpassung des Zeitplans erforderlich machten.

Bahn bedauert die Verzögerung

Frank Limprecht, Leiter Infrastrukturprojekte Nord, bedauerte die Verzögerung. Die Bedeutung für den wichtigsten Schienenverkehrsknotenpunkt im Norden ist bekannt. „Trotz der aktuellen Situation mit baulichen Herausforderungen und allgemeinen Kapazitätsengpässen bleibt unser klares Ziel, das Projekt in zuverlässigen Schritten bis zur Inbetriebnahme im Jahr 2029 voranzutreiben“, sagte er.

Der neue Durchgangsbahnhof Diebsteich soll den alten Kopfbahnhof Altona ersetzen. Auch die Autozuganlage in Altona wird an den S-Bahnhof Elbgaustraße im Stadtteil Eidelstedt verlegt. Der unterirdische S-Bahnhof Altona soll an seinem alten Standort bleiben. Die Bauarbeiten am Diebsteich begannen im Juli 2021. Bis zur Verlegung läuft der Personenverkehr weiterhin wie gewohnt über den bestehenden Altonaer Bahnhof. Dazu werde die Infrastruktur dort kontinuierlich saniert, hieß es.

Der Verkehrsclub Deutschland kritisiert die verschobene Eröffnung

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bedauert die verschobene Eröffnung des neuen Bahnhofs Hamburg-Altona. Diese Entwicklung sei ein weiterer Eintrag in der Liste der großen Infrastrukturprojekte in Deutschland, die nicht termingerecht fertiggestellt würden, so der VCD. Auch die verzögerte bessere Anbindung von Altona nach Schleswig-Holstein ist ein Rückschritt für die Verkehrswende.

Der Bahnhof Hamburg-Altona ist nach dem Hauptbahnhof der zweitgrößte Fernbahnhof der Stadt. Fernzüge verkehren auch ab Hamburg-Dammtor und Hamburg-Harburg. Auf dem Gelände des bisherigen Bahnhofs werden Zehntausende Quadratmeter frei. Geplant sind 1.900 neue Wohnungen und ein Park.

Der Zugverkehr vom Bahnhof Hamburg-Altona wird nach Diebsteich verlegt. Nun wird die Neugestaltung des aktuellen Bahnhofsbereichs konkreter.

Fahrgäste der Hamburger S-Bahn können aufatmen: Seit der Wiedereröffnung verkehren auch die Linien S3 und S5 wieder planmäßig.

Im Herzen des neuen Stadtteils am Fernbahnhof Altona entstehen ein Fußballstadion und eine Musikhalle mit jeweils 5.000 Sitzplätzen sowie Bürogebäude.

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