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Der Kreml bereitet sich mit einem „internen“ Treffen auf ein mögliches Ende des Krieges vor

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Um die Putin-Regierung bei Wahlen und im Alltag optimal zu unterstützen, werden wichtige russische Politiker regelmäßig zu Treffen eingeladen.

Moskau – Bei einem Seminar in der Nähe der russischen Hauptstadt Moskau diskutierte der Kreml mit Vertretern der russischen Regionen verschiedene Themen, die im Falle eines Endes des Krieges in der Ukraine relevant wären. Dabei ging es beispielsweise um Maßnahmen zum Umgang und zur Wiedereingliederung von Kriegsveteranen sowie um ein mögliches „Siegesnarrativ“. Das berichtete die kremlkritische russische Zeitung Meduza.

Dementsprechend richtete sich die viertägige Veranstaltung vergangene Woche an die russischen Vizegouverneure, die die politischen Geschicke der einzelnen russischen Regionen lenken. Wie die kremlnahen Medien Kommersant schreibt, dass Regierungsvertreter den Regionalpolitikern in den Seminaren erklärt hätten, was von ihnen „erwartet“ werde – bei Wahlen wie auch im Alltag.

Putins Partei „Einiges Russland“ stellte bei einem Treffen mit russischen Gouverneuren Zukunftspläne vor.
Putins Partei „Einiges Russland“ stellte bei einem Treffen mit russischen Gouverneuren Zukunftspläne vor. (Archivfoto) © Michail Tereschtschenko/AFP

Putins Veranstaltung kündigt Pläne für Russland nach Kriegsende in der Ukraine an

Eines der Hauptthemen war hier der Ukraine-Krieg, der in Russland seit über zwei Jahren als „militärische Sonderoperation“ bezeichnet wird und laut Kreml mit der langfristigen Zusicherung der „militärischen Sonderoperation“ in naher Zukunft enden könnte. neue russische Gebiete“. Die Darstellung der Kommersant Demnach ist es bei der Verbreitung des „Siegesnarrativs“ wichtig, sich auf die „stille Mehrheit“ zu konzentrieren und nicht auf die Kritiker, die zufrieden sind, wenn die Regierungsziele der Operation erreicht werden. Damit meint der Kreml neben der Übernahme der Gebiete in der Ostukraine auch die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung des durch den Krieg geschwächten Nachbarlandes.

Auf dem Kreml-Seminar wurden auch erste Strategien für den Umgang mit Kriegsveteranen diskutiert, die offenbar auf der Annahme basieren, dass Soldaten und Kriegsheimkehrer zu einem Problem in der russischen Gesellschaft werden könnten. So zitiert Kommersant Aus den Plänen des Kremls geht hervor, dass es wichtig sei, die Soldaten in Rehabilitations- und Beschäftigungsmaßnahmen zu integrieren, um das Risiko zu minimieren, dass sie sich Protestbewegungen anschließen oder kriminell auffallen. Gleichzeitig muss die Akzeptanz von Kriegsveteranen in der Gesellschaft gefördert werden.

Ein Ende des Ukraine-Krieges ist noch nicht in Sicht, da die jeweiligen Forderungen Russlands und der Ukraine derzeit als unvereinbar gelten. Russland pocht auf die Herrschaft über die besetzten Gebiete in der Ostukraine sowie auf ein Mitspracherecht bei der politischen Ausrichtung im Rest des Landes und will einen Beitritt des Landes zur NATO und zur EU ausgeschlossen sehen. In der Ukraine hingegen herrscht die Meinung vor, dass eine Annäherung an den Westen die beste Sicherheit für das Land sei und dass die annektierten Gebiete, darunter auch die Krim, Teil der Ukraine bleiben sollten.

Seminar zum Ende des Ukraine-Krieges: Putins Kreml hat Pläne für die nächsten Wahlen in Russland

Ein weiterer wichtiger Punkt neben den Ereignissen in der Ukraine wurde laut Kommersant auch die bevorstehenden russischen Parlamentswahlen im Jahr 2026. Dem Bericht zufolge wurden während des Seminars offizielle Zielwerte bekannt gegeben. Die russische Regierung hat erklärt, dass sie neben einer Wahlbeteiligung von über 55 Prozent auch einen Stimmenanteil der Kremlpartei „Einiges Russland“ von über 55 Prozent anstrebt.

Die Zielwerte wurden somit erreicht Kommersant nachdem sie seit der letzten Staatsduma-Wahl im Jahr 2021 erneut angehoben wurde. Damals hatte sich die Kreml-Partei ein Ergebnis und eine Wahlbeteiligung von mindestens 45 Prozent und nach dem offiziellen Ergebnis eine Wahlbeteiligung von 51,7 Prozent zum Ziel gesetzt Mit 49,8 Prozent erreichte sie fast die absolute Mehrheit. Allerdings belegt Putins „Einiges Russland“ aufgrund der aktuellen Regelungen mit 324 Sitzen deutlich mehr als die Hälfte der 450 Sitze in der Staatsduma. Kritiker des Kremls werfen der russischen Regierung immer wieder Wahlmanipulationen vor. (saka)

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