AUDIO: Jung, virtuos, anders: Das war Louis Philippsons Konzert in Hamburg (4 Min.)
Stand: 3. November 2025 10:13 Uhr
Der Pianist Louis Philippson ist 22 Jahre alt und erreicht in den sozialen Medien ein Millionenpublikum. Bei seinem Auftritt im Hamburger CCH spielte er neben Filmmusik und konventioneller Klassik auch das KI-generierte Stück „Beethoven Virus“, das als unspielbar galt.
„Hallo! Wir sind wirklich froh, hier zu sein, es ist wirklich eine schöne Stadt. Ich verbinde mit Hamburg nur Positives!“ Mit dieser Begrüßung hat Louis Philippson das Publikum sofort auf seiner Seite. Der 22-Jährige ist charmant. Er spricht sein Publikum wie bei einem Rock- oder Pop-Konzert mit Vornamen an und sein Outfit ist angemessen: rote Lederjacke über dunkler Lederhose.
Louis Philippson: „Das ist klassisch, aber anders!“
Er beginnt den Abend mit Beethovens Mondscheinsonate. Begleitet wird er auf seiner Tournee von einem Streichquartett, dem Berlin Chamber Collective. „Vielleicht dachten Sie, das wäre ein typisches klassisches Konzert – falls Sie mich noch nicht kannten“, sagte der Pianist. „Aber die meisten haben es bestimmt schon geahnt: Das ist klassisch, aber anders!“
Der große Saal im CCH, dem Congress Center Hamburg, mit rund 3.000 Sitzplätzen ist nahezu ausverkauft. Das zweistündige Programm ist ein Mix aus über 20 Lieblingsstücken des Pianisten. Dazu gehören Werke von Beethoven, Chopin und Brahms, die er neu arrangiert hat, aber auch Film- und Fernsehmelodien, mit denen Philippson aufgewachsen ist. Diese „Musik seiner Kindheit“, wie er sagt, ist keineswegs nur klassisch. Er liebt auch das Musical-Lied „Tale as Old as Time“ aus dem Disney-Animationsfilm „Die Schöne und das Biest“ von Alan Menken.
Begann im Alter von acht Jahren mit dem Musikstudium
Philippson mag es romantisch und harmonisch. Dass er nicht nur auf der Bühne steht, sondern auch moderiert und Geschichten erzählt, kommt gut an. Seine klassische Karriere begann im Alter von acht Jahren, als er Jungstudent an der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf wurde. Daher das Handwerk.
Er kennt das klassische Repertoire gut, von Scarlatti bis Cage. Doch Komponisten wie den berühmten Hans Zimmer entdeckte er erst später. Im CCH spielt er zwei der berühmten Melodien des Oscar-Preisträgers: Musik aus „Interstellar“ und „Fluch der Karibik“. Ruhige, romantische Titel wechseln sich mit solch virtuosen Explosionen ab. In der Pause umringen Fans den Stand mit der neuen CD „My Way“ oder kaufen exklusive Notenblätter von Louis Philippson.
Unspielbar? Louis Philippson bringt „Beethoven Virus“ auf die Bühne
Am Ende spielt Philippson „Beethoven Virus“, das seiner Meinung nach eines der erfolgreichsten Stücke im Internet ist. Das KI-generierte Werk gilt als für Menschen unspielbar – doch der junge Musiker hat einen Weg gefunden und präsentiert es im Rahmen seines Live-Programms.
„Er ist ein unglaublich guter Pianist, nicht nur für sein Alter, sondern im Allgemeinen“, sagt ein älterer Fan aus Hannover nach dem Konzert. „Dann verbindet er das mit seinem enormen Charme. Er schafft es, die Brücke zu schlagen – von klassischer Musik bis hin zu wunderbarer Unterhaltung.“
Louis Philippson kennt und pflegt seine Community, die seine Auftritte aufzeichnen und veröffentlichen darf. Seine Programme erreichen Menschen jeden Alters – Menschen, die man in traditionellen klassischen Konzerten normalerweise nicht sieht. Dafür wird er auch im CCH gefeiert.
Louis Philippson wird am 3. März 2026 in Hannover und am 12. März in Bremen spielen. Die Konzerte werden von NDR Kultur präsentiert.




