AUDIO: St. Pauli-Trainer Blessin: „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die nicht aufgibt“ (4 Min.)
Stand: 9. November 2025 18:22 Uhr
Der FC St. Pauli rutscht immer tiefer in die Krise. Das 1:2 (0:1) in Freiburg war die siebte Bundesliga-Niederlage in Folge. Auch der Auftritt am Sonntag gab über weite Strecken wenig Anlass zur Hoffnung.
Die Leistungsträger sind außer Form, die individuellen Fehler häufen sich – und offensiv wird beim FC St. Pauli nichts besser. Keine Frage: Dieses Team steckt in einer tiefen kreativen Krise. Der Negativrekord des Vereins aus den Jahren 1997 und 2011 ist eingestellt.
In der anschließenden Länderspielpause gibt es viel zu besprechen. Denn in dieser Verfassung kämpft St. Pauli nicht um den Klassenerhalt, sondern wird ihn verpassen. „Wenn man zwei Tore schießt, kann ich nicht hier stehen und sagen: Alles ist super“, erklärte Trainer Alexander Blessin, fügte aber hinzu: „Aber ich denke, ich kann sagen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber es wird schwierig.“
Keeper Vasilj macht erneut einen Fehler
Nach dem 0:4-Debakel gegen Mönchengladbach vor einer Woche wollte St. Pauli defensiv stabil stehen und etwas Sicherheit gewinnen. „Das war unser Ansatz, weil wir in den letzten Spielen ein paar Probleme hatten“, betonte Blessin. Gegen eine relativ uninspirierte Freiburger Mannschaft klappte das bis auf zwei Ausnahmen in der ersten halben Stunde gut.
Einmal entwischte Jan-Niklas Beste der Hamburger Abwehr (14.), ein anderes Mal Yuito Suzuki (40.). Aber St. Paulis Torhüter Nikola Vasilj war immer da. Den entscheidenden Anteil an der Führung der Freiburger hatte der Keeper dann aber, als er nach einer Ecke den Ball direkt auf Suzuki schlug, der volley einschlug.
Damit vollendete Vasilj einen wenig glorreichen Dreier: Bei den Niederlagen in Frankfurt (0:2) und gegen Gladbach hatte er bereits mit einem Patzer für das 0:1 gesorgt.
Eggenstein erhöhte kurz nach dem Wechsel
Individuelle Fehler machen Blessins Team seit Wochen zu schaffen, ein noch größeres Problem ist die fehlende Offensive: In der ersten Halbzeit geriet St. Pauli exakt null Mal in Gefahr gegen das gegnerische Tor. Es gab keine Flanken, geschweige denn Torschüsse.
Und falls es Hoffnung auf Besserung gegeben hatte, war diese fünf Minuten nach Wiederanpfiff verflogen. Bester schoss aus ganz spitzem Winkel, Vasilj fälschte in die Mitte, wo sich Maximilian Eggestein bedankte und entspannt zum 2:0 erhöhte.
Oppie mit seinem Debüttor
Nichts, wirklich nichts deutete darauf hin, dass St. Pauli noch einmal ins Spiel kommen könnte. Doch Freiburg lud die Gäste mit einem Fehlpass ein. Connor Metcalfe scheiterte zunächst, bediente dann aber im Liegen Louis Oppie (69.), der überlegt abschloss.
Es war das erste Bundesligator des Linksverteidigers und das erste Tor des Spiels für St. Pauli in genau 869 Pflichtspielminuten.
Irvine sorgt fast für ein Happy End
Das Hamburger Team erhielt einen kräftigen Energieschub und übernahm nun das Kommando. Freiburg geriet ins Wanken und Jackson Irvine hätte beinahe eine dieser Geschichten geschrieben. Der Ersatzkapitän verfehlte das Tor in der 89. Minute nur um Zentimeter. Statt eines kleinen Happy Ends gab es für St. Pauli die nächste Enttäuschung.
Tabellenteil Fußball – Bundesliga 2025/2026
10. Spieltag, 09.11.2025 15:30 Uhr
Atubolu – Treu, Ginter, Lienhart, Günter (58. Makengo) – M. Eggestein, Manzambi – Beste (88. Rosenfelder), Y. Suzuki (71. Osterhage), Grifo (58. Scherhant) – Adamu (58. Matanovic)
2
Vasilj – Wahl, Smith, Mets (82. Ceesay) – Pyrka, Sands (68. Irvine), Fujita, Oppie – Metcalfe (82. Sinani) – Kaars (59. Hountondji), Pereira Lage
1
Ziele
- 1:0 Y. Suzuki (40.)
- 2:0 M. Eggestein (50.)
- 2:1 Oppie (69.)
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