Aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen plant Deutsche Glasfaser eine Neuausrichtung. Interne Unterlagen, die dem SR vorliegen, zeigen, dass bundesweit 200 bis 250 Stellen abgebaut werden sollen.
Dies wurde dem SR auch von der Gewerkschaft Verdi bestätigt, die befürchtet, dass bei der Glasfasertochter Inexio in Saarlouis bis zu 50 Arbeitsplätze wegfallen könnten – fast jeder achte Arbeitsplatz im Saarland. Konkrete Zahlen oder einen Stellenabbau wollte das Unternehmen auf Anfrage von SR nicht bestätigen. Sie sprach jedoch von einer „Anpassung der Organisation und Geschäftsstrategie“.
Glasfaser will zunächst wartende Kunden bedienen
Von nun an wird der Fokus noch stärker auf der Anbindung wartender Kunden liegen. Auch wenn das Highspeed-Internet in einem Bezirk bereits vollständig installiert ist, dauert es manchmal noch Monate, bis der Anschluss tatsächlich freigeschaltet wird – auch bis Glasfaser Geld bekommt.
Der häufigste Grund für die Verzögerungen: Standorte können oft nur Schritt für Schritt freigeschaltet werden. Auf SR-Anfrage erklärte das saarländische Wirtschaftsministerium, es sei nicht davon auszugehen, dass sich die Ausbaureduzierung auf das Saarland auswirken werde. Die Glasfaserprojekte sind hier meist schon weit fortgeschritten.
Audio (SR 3, Peter Sauer, 15. Oktober 2025, Länge: 03:46 Min.)
Der deutsche Glasfaserkonzern plant offenbar einen Stellenabbau
Wirtschaftsministerium im Austausch mit deutscher Glasfaser
Sollte der Telekommunikationsdienstleister tatsächlich auf eine individuelle Projektierung im Saarland verzichten, würden Alternativen genutzt. Sie stehen mit dem Glasfaserunternehmen in Kontakt und beobachten die Situation sehr genau.
Deutsche Glasfaser beschäftigt bundesweit rund 1.900 Mitarbeiter, davon rund 400 am Standort Saarlouis.
Über dieses Thema berichteten auch die SR-Infonachrichten am 15. Oktober 2025 im Radio.