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Der Berliner S-Bahn-Chef Peter Buchner ist im Alter von 58 Jahren an Krebs gestorben

Amelia by Amelia
November 5, 2025
in Lokalnachrichten
Der Berliner S-Bahn-Chef Peter Buchner ist im Alter von 58 Jahren an Krebs gestorben

Für Peter Buchners ersten öffentlichen Auftritt parkte die Polizei vorsorglich einen Polizeiwagen vor der Tür. Es war das Jahr 2009, und der S-Bahn-Betrieb in Berlin wurde weitgehend eingestellt: Die bisherige Geschäftsführung hatte die Züge nicht vorschriftsmäßig zur Inspektion geschickt, woraufhin das Eisenbahn-Bundesamt den Großteil der Flotte stilllegen ließ. Fast jede Woche wurden neue Schlampereien bekannt, während Fahrgäste teilweise in klirrender Kälte eine Dreiviertelstunde auf den nächsten Zug warteten, der sie zur nächsten U-Bahn-Station brachte. Die Stimmung hatte sich nur aufgeheizt, seit eine Sparbande die S-Bahn in die größte Krise seit dem Krieg manövriert hatte.

Peter Buchner war der Mann, der im Auftrag der DB-Konzernleitung, die inzwischen ihren Glauben an die Börse aufgegeben hatte, die Tochtergesellschaft retten sollte, die täglich Hunderttausenden Berlinern Leid zufügte. Und der vom Kundenverband Igeb organisierte Fahrgastberatungstag in einem Gruppenkonferenzraum am Nordbahnhof war Buchners erster Auftritt vor großem Publikum. Ein Publikum, das zum Toben bereit war, am Ende aber applaudierte.

Der S-Bahn-Chef als Fotograf

Alle S-Bahn-Baureihen vereint vor der Werkstatt in Grünau.

© S-Bahn/Peter Buchner

Dieses Foto schickte Peter Buchner vor Jahren an den Tagesspiegel – aus Freude darüber, dass er alle Baureihen seiner S-Bahn so schön nebeneinander in der Sonne vor der Werkstatt in Grünau stehen sah: links zwei Züge der neuesten Baureihe 483/484, daneben ein Zug der DDR-Baureihe 485, rechts einer der für die West-Berliner BVG entwickelten Baureihe 480 und ganz rechts ein Exemplar der Baureihe 481/482. Diese um das Jahr 2000 angeschaffte Baureihe ist mit Abstand das am weitesten verbreitete Modell im Fuhrpark der Berliner S-Bahn.

Denn Buchner war völlig anders als alles, was die Stammkunden von der in die Tiefen des DB-Konzerns versunkenen Vorgängermannschaft kannten. Plötzlich redete jemand auf Augenhöhe mit den Passagieren, benannte Probleme, ohne sie zu verharmlosen, und präsentierte Lösungen, ohne Illusionen zu erwecken.

Der damals 42-jährige Buchner erlangte dieses Wohlwollen dadurch, dass er einfach er selbst war. Während seines BWL-Studiums in München arbeitete der gebürtige Niederbayer als Schlafwagenschaffner und als Kellner im Bordbistro. Er war Mitbegründer des Fahrgastverbandes Pro Bahn in Bayern. Als Leiter der Usedomer Bäderbahn ließ er Fahrkarten mit Landschaftsmotiven gestalten. Und der Regionalverkehr zwischen Ostsee und Lausitz habe sich unter Buchners Leitung zu einem der besten in Deutschland entwickelt, so der damals notorisch bahnkritische Chef des Verkehrsverbundes VBB.

Peter Buchner mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck als Helfer bei der Lebensmittelausgabe in der Stadtmission.

© IMAGO/Berlinfoto/imago

Buchner wollte, dass die Menschen genauso viel Freude am Bahnfahren haben wie er, der noch nie ein Auto besessen hatte. Und nun fuhr er als Vorstandsvorsitzender täglich und zu allen Terminen mit S-Bahn und Regio von Potsdam ins Büro am Nordbahnhof. Entweder brachte er seinen Sohn morgens in die Kita oder kam abends gerade rechtzeitig nach Hause, um noch etwas Zeit mit ihm zu verbringen, bevor er wieder anfing, E-Mails und Dokumente zu bearbeiten. Er wisse, worauf er sich einlasse, sagte Buchner. Und er zögerte nicht, als das Angebot kam.

„Tip“ kürte Buchner 2010 zum zweitpeinlichsten Berliner hinter Thilo Sarrazin. Während der Titel für Sarrazin auch Sarrazin bedeutete, erhielt Buchner ihn, um sein Geschäft zu repräsentieren, das alles andere als wieder reibungslos lief. Dass der Kundenverband Deutsche Bahn Buchner im selben Jahr mit einem Preis für herausragenden Kundendialog auszeichnete, wurde weniger öffentlich bekannt.

Peter Buchner mit SPD-Abgeordneter Sven Heinemann im Führerstand eines Zuges im Jahr 2021.

© Jörn Hasselmann

Buchner beschrieb seine Art zu kommunizieren so: „Die besten Indiskretionen kommen von mir.“ Anstatt die Medien und die Kundenlobby zu täuschen, erklärte er, was er wusste. Er wusste praktisch alles. „Er kannte jede Schraube dieser Züge und jeden Betriebsablauf“, erinnert sich ein Kollege. Pressetermine mit Buchner dauerten oft länger, weil er bereit war, jede noch so ausgefallene Frage zu beantworten.

Posieren? Er kümmerte sich lieber um die Information der Passagiere.

Danach waren die Journalisten viel schlauer als zuvor, hatten aber teilweise nur mittelmäßige Fotos. Buchner war zu unprätentiös, um vor Kameras zu posieren. Eher ging er von Zeit zu Zeit über den Bahnsteig, um persönlich einen Hinweis anzubringen, wenn beispielsweise der Weg durch eine Baustelle schlecht ausgeschildert war. Er sei sehr bescheiden gewesen, sagt jemand, der viel mit ihm zu tun hatte, „persönlich und beruflich ein sehr guter Mensch.“

Und zwar sehr höflich. Angesichts des täglichen Potpourris an Weichen- und Signalstörungen bei DB InfraGo, mit denen die S-Bahn als zahlender Kunde zu kämpfen hat, hatte kein Reporter das Privileg, Buchner verärgert zu sehen. Buchner sagte nur, dass sein Wohlbefinden direkt mit der Anzahl der fahrbereiten Züge und der Betriebslage zusammenhänge, die er jeden Morgen zum ersten Mal sah.

Sein Stolz: Peter Buchner vor einem der ersten neuen Züge.

© IMAGO/Funke Photo Services/JörgxKrauthöfer

Buchner lebte seit 1992 in Potsdam, das er als den „schönsten Teil Berlins“ bezeichnete. Im Urlaub ging es in den Süden: Skifahren im Winter, Bergtouren im Sommer – am liebsten in der Schweiz mit ihrer bekanntermaßen zuverlässigen Bahn.

Wer fährt die wenigsten Kilometer mit seinem Firmenwagen?

Die von Störungen geplagte Berliner S-Bahn kam nie an ihr Image heran. Umso bemerkenswerter war die Nachhaltigkeit der Vorschusslorbeeren aus dem Jahr 2009. Wer in der Branche die S-Bahn kritisierte, meinte damit deren Zustand, aber ausdrücklich nicht ihren Chef. Er erlebte sein Unternehmen jeden Tag aus der Sicht des Kunden – und versuchte, nützliche Kundeninformationen sowie eine bessere Sitzreinigung und einen Graffiti-Schutz bereitzustellen. Gleichzeitig lief innerhalb der S-Bahn-Leitung ein inoffizieller Wettbewerb, wer die wenigsten Kilometer mit seinem Dienstwagen fahren konnte. Wir hören, dass Buchner wahrscheinlich gewonnen hat.

Süßigkeiten für die Fahrgäste: Peter Buchner verteilt Schokolade am Bahnhof Treptower Park, 2022.

© Jörn Hasselmann

Nach der Entlassung von DB-Konzernchef Richard Lutz im August 2025 fragte ein Boulevardblatt: „Ist jetzt Berlins S-Bahn-Chef an der Reihe?“ Doch „erstaunt“ stellte das Blatt nach einer Aussendung unter Fachpolitikern und der Fahrgastlobby fest: „Buchner genießt offensichtlich ein hohes Ansehen.“ Der linke Verkehrsexperte Kristian Ronneburg sagte: „Er hat die S-Bahn aus dem Dreck geholt.“ Sein CDU-Kollege Johannes Kraft forderte, der DB-Konzern müsse seine Defizite schnellstmöglich in den Griff bekommen, „damit der S-Bahn-Chef und seine Leute endlich ihren Job richtig machen können.“

Wir haben großes Vertrauen in Peter Buchner.

Christfried Tschepe, Vorsitzender des Fahrgastverbandes IGEB

Und Christfried Tschepe, Vorsitzender des stets kritischen Fahrgastverbandes Igeb, sagte: „Wir haben großes Vertrauen in Peter Buchner und würdigen seine Verdienste um die S-Bahn und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm.“

Einen glücklichen Peter Buchner sah die Öffentlichkeit zuletzt im Juni dieses Jahres, als er in Schöneweide seinen Führerschein an den 1000. frischgebackenen Lokführer übergab. „Die Arbeit bei der S-Bahn hat ihm unglaublich viel Kraft gegeben“, sagt jemand aus dem Umfeld von Buchner.

Sommer 2025: Mohammad Omidi ist der 1000. Lokführer, den die S-Bahn seit 2015 ausgebildet hat. Peter Buchner überreichte ihm in Schöneweide seinen Führerschein.

© Stefan Jacobs

An diesem Tag hatte er trotz seiner Krebserkrankung noch genug Kraft. Als Ende September der letzte Zug der wichtigsten Baureihe 481 zur Komplettsanierung in die Werkstatt geschickt wurde, konnte Buchner nicht mehr dabei sein. Zu diesem Zeitpunkt dachte man in der Chefetage der S-Bahn bereits darüber nach, was danach passieren würde. Das sei furchtbar gewesen, sagt jemand, der in Büchners 16 Jahren als S-Bahn-Chef nur den kleineren Teil mit ihm zu tun hatte. „Die Zeit mit ihm war die wertvollste meines Berufslebens, sowohl privat als auch beruflich.“

Die Zeit mit ihm war sowohl privat als auch beruflich die wertvollste meines Berufslebens.

Ein enger Kollege von Peter Buchner.

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Peter Buchner starb am Dienstag, wenige Tage vor seinem 59. Geburtstag. Harmen van Zijderveld, Regionalverkehrsdirektor der DB und Aufsichtsratsvorsitzender der S-Bahn, spricht von einer „Lücke, die mit Worten nicht zu beschreiben ist“ und lobt Buchner als weitsichtigen Manager zum Wohle der Fahrgäste und Mitarbeiter. „Wir trauern um einen durch und durch Eisenbahner, einen hochgeschätzten Kollegen und einen unvergleichlichen Menschen.“

Peter Buchner hinterlässt seine Frau, einen Sohn im Teenageralter – und mehr als 3.000 Mitarbeiter, von denen einer sagt: „Es wird nie wieder einen wie ihn geben.“

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