Die Regierung möchte die Verkehrswende weiter vorantreiben. Der nächste geplante Schritt: Für einige Autos wird es keine Kfz-Steuer mehr geben.
Hamm – Die Attraktivität von Elektroautos hat in den letzten Monaten abgenommen. Ein Grund dafür ist das unerwartete Ende der staatlichen Subventionen, die einen Umweltbonus beim Kauf eines Elektrofahrzeugs versprachen. Diese gibt es seit Ende 2023 nicht mehr, wodurch der finanzielle Anreiz, ein Elektroauto statt eines Verbrenners zu kaufen, deutlich gesunken ist. Obwohl sich die Verkaufszahlen im Herbst 2024 offenbar etwas erholten, plant die Bundesregierung offenbar an anderer Stelle Nachbesserungen.
Kfz-Steuer soll sich ändern: Wer muss bald nichts mehr zahlen?
Besitzer von Elektroautos profitieren bereits von einer Steuervergünstigung: Sie sind von der Kfz-Steuer befreit, allerdings vorerst nur für eine begrenzte Zeit. Das Kraftfahrzeugsteuergesetz 2002 (KraftStG) sieht diese Regelung bis zum 31. Dezember 2030 vor. Dieser finanzielle Vorteil soll einen Anreiz schaffen und den Übergang vom Verbrennungsmotor zum Elektroauto unterstützen.
Neben Elektroautos werden künftig auch Fahrzeuge gefördert, die mit E-Fuels fahren. Das geht aus einem Gesetzentwurf des Bundesfinanzministeriums von Anfang Oktober hervor. Der Titel des Entwurfs lautet: „Entwurf eines Gesetzes zur steuerlichen Behandlung von Kraftfahrzeugen, die nur mit E-Fuels betrieben werden dürfen“ oder kurz „E-Fuels-only-Gesetz“.
Was sind eigentlich E-Fuels?
Zu den E-Fuels zählen alle Kraftstoffe, die aus Wasserstoff und CO₂ unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt werden. Dazu gehört auch der sogenannte HVO-Kraftstoff (hydriertes Pflanzenöl), der hauptsächlich aus Abfallprodukten wie gebrauchten Speiseölen oder Fettrückständen besteht. E-Fuels sind deutlich umweltfreundlicher und tragen dazu bei, die Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren. Langfristig ist geplant, dass alle Fahrzeuge mit E-Fuels fahren können.
Quelle: ADAC
Wann könnte die Kfz-Steuer für E-Autos abgeschafft werden?
Bedeutet das, dass jedes Auto, das künftig nur noch mit E-Fuels fährt, Steuervorteile erhält? Laut ADAC könnten irgendwann alle Autos auf E-Fuels umsteigen, da diese die gleichen chemischen Eigenschaften wie herkömmlicher Kraftstoff haben. Aber so einfach ist es nicht. Der Entwurf sieht vor, dass nur solche Fahrzeuge berücksichtigt werden, die „nur mit flüssigen oder gasförmigen erneuerbaren Kraftstoffen“ betrieben werden können, also Autos, die auf E-Fuels setzen.
Das Kraftfahrzeugsteuergesetz sollte daher um eine entsprechende Ausnahmeregelung erweitert werden. Allerdings wird es noch einige Jahre dauern, bis E-Autos steuerlich gefördert werden können, da sie noch nicht auf dem Markt sind. „Die Steuerbefreiung wird für die Dauer von zehn Jahren bei der Erstzulassung des Kraftfahrzeugs zwischen dem 1. Januar 2030 und dem 31. Dezember 2039, spätestens jedoch bis zum 31. Dezember 2042 gewährt“, heißt es im Entwurf.