Fahrgestell von 1937
Der älteste VW-Käfer der Welt fährt wieder
Aktualisiert am 22.10.2025 – 10:45 UhrLesezeit: 4 Minuten
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Von einem der ersten Prototypen des Kultautos blieb nur das Chassis übrig. Wie ein Sammler aus Hessisch Oldendorf es wieder auf die Straße brachte.
Zugegeben, von ihm war nicht mehr viel übrig. Doch er erlebte tatsächlich eine Odyssee und überlebte sogar den Zweiten Weltkrieg. Die Rede ist vom vermutlich ältesten Volkswagen Käfer der Welt. Es befindet sich im Haus eines Sammlers in Hessisch Oldendorf, der es aufwendig nachgebaut hat. Und: Mittlerweile ist der Wagen sogar wieder für den Straßenverkehr zugelassen. Wie fühlt sich das Fahren des 23 PS starken Fahrzeugs an?
„Das ist Fahren im Originalzustand, sozusagen Back to the Roots – und das ist laut“, berichtet Inhaber Traugott Grundmann. Allerdings: „Ab gut 80 Stundenkilometern wird es holprig.“ Laut TÜV sind 100 Stundenkilometer möglich.
Vor allem ist das Fahrzeug eng. „Früher waren die Menschen kleiner.“ Wer gut 1,80 Meter groß ist, wird Probleme haben, die Beine unter dem Lenkrad auszustrecken. Bei Grundmann funktioniert es immer noch. Doch um aus der Windschutzscheibe schauen zu können, muss er auch den Rücken krümmen.
Der Wagen wurde 1937 als Volkswagen W30 gebaut – beim damaligen Ingenieurbüro Porsche und mit Unterstützung von Mercedes. Nach den drei nicht mehr existierenden sogenannten V-Modellen handelte es sich um die erste Prototypenserie für den späteren VW Käfer. „Diese 30 Testwagen wurden im Auftrag von Ferdinand Porsche für einen groß angelegten Straßentest gebaut und gelten als direkte Vorläufer des späteren VW Käfer“, teilte der TÜV Nord mit.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Prototypen verschrottet, wie Bilder zeigen, die Grundmann in seiner Ausstellung aufhängte. „Sie brauchten das Material.“ Die Fahrgestellnummer 26 hatte bis dahin gut 56.000 Kilometer zurückgelegt und überlebte wie durch ein Wunder den Krieg.