Schlagabtausch mit der Presse
„Es war deine Mutter“: Trump-Sprecherin Leavitt beleidigt Journalisten
Washington. „Es war deine Mutter“: Das war die Antwort der Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, auf eine ernste Frage eines Journalisten zum Ukraine-Krieg. SV Date, Journalist der als liberal geltenden Huffington Post, fragte Leavitt in einer SMS, wer entschieden habe, dass ein mögliches Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin über Moskaus Angriffskrieg in der Ukraine in der ungarischen Hauptstadt Budapest stattfinden solle. Leavitt verfasste daraufhin die Antwort, die in vielen Kulturen als Beleidigung empfunden wird.
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Leavitt selbst hat am Montag (US-Ortszeit) einen Screenshot der Textnachrichten auf der X-Plattform gepostet. Zuvor hatte die „Huffington Post“ über die schroffe Reaktion berichtet. In Leavitts Beitrag heißt es weiter, dass Date nach der bissigen Antwort fragte, ob sie es lustig fände. In ihrer anschließenden Antwort beschuldigt Leavitt Date, eine voreingenommene „linke Schriftstellerin“ zu sein. Date wiederum antwortete auf Leavitts X-Post mit den Worten: „Geht es dir jetzt besser? Könntest du die Frage jetzt beantworten? Bitte und danke.“
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Die Trump-Administration tut sich schwer mit der freien Presse und geht auch juristisch gegen unliebsame Berichterstattung vor. Auch Leavitt – die jüngste Präsidentensprecherin in der Geschichte der USA – soll eine eher pressefeindliche Einstellung haben: Wenn ihr von Reportern Fragen gestellt werden, die ihr nicht gefallen, wird sie manchmal beleidigend oder persönlich und stellt Qualifikationen offen in Frage. Auch inhaltliche Fragen beantwortet sie oft nur mit allgemeinen Aussagen zur politischen Ausrichtung Trumps.
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Warum die Frage nach Budapest?
Letzte Woche einigten sich Trump und Putin telefonisch auf Budapest als Ort für ein Treffen. Einen Termin hierfür gibt es derzeit nicht. Ungarns rechtspopulistischer Ministerpräsident Viktor Orban pflegt gute Beziehungen zu Putin und Trump. Es wird nicht erwartet, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an den Gesprächen teilnimmt.
Dates ursprüngliche Frage zielte auf die historische Bedeutung Budapests im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine: Mit einem 1994 in Budapest unterzeichneten Memorandum verpflichtete sich die Ukraine zusammen mit Kasachstan und Weißrussland zur Übergabe ihrer Atomwaffen an Russland. Im Gegenzug erhielt das Land Sicherheitsgarantien – auch von Moskau.
RND/dpa