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Debatte nach Wadephuls Aussage: CDU-Politiker will zunächst arbeitslose Syrer abschieben

Debatte nach Wadephul-Erklärung


CDU-Politiker will zunächst arbeitslose Syrer abschieben

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Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion stellt einen Ablauf vor, nach dem Syrer in ihre Heimat abgeschoben werden sollen. Neben Kriminellen stehen Arbeitslose ganz oben auf der Liste. Auch Thüringens Ministerpräsident Voigt will systematische Rückführungen.

Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Alexander Throm, forderte, die Abschiebungen nach Syrien schnellstmöglich durchzuführen und dabei nicht nur Kriminelle, sondern auch Arbeitslose im Auge zu behalten. „Für CDU und CSU haben Rückführungen nach Syrien oberste Priorität“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Der aktuelle Fall eines 22-jährigen mutmaßlichen IS-Sympathisanten, der einen Terroranschlag in Berlin geplant haben soll, zeigt, wie richtig und wichtig das ist. Der Koalitionsvertrag sieht daher zu Recht vor, dass Deutschland endlich wieder Menschen nach Syrien abschieben wird. Der Bürgerkrieg und das Assad-Regime sind vorbei, daher sehe ich für sunnitische Araber keinen Grund mehr, gegen eine Rückkehr nach Syrien zu sprechen. Das trifft auch auf immer mehr Entscheidungen der Verwaltungsgerichte zu.“

Throm fügte hinzu, es sei fair und im internationalen Flüchtlingsschutz vorgesehen, dass Schutzsuchende in ihre Heimat zurückkehrten, wenn die Gefahren vorüber seien. „Hier geht es um vorübergehenden Schutz. Die Öffentlichkeit rechnet damit, dass die Rückführungen nach Damaskus bald beginnen. Wer hier nicht arbeitet, nicht integriert ist, Straftaten begeht oder erst kurze Zeit bei uns war, sollte zunächst nach Hause zurückkehren.“

Ähnlich äußerte sich der Thüringer Ministerpräsident Mario Voigt. Der CDU-Politiker forderte systematische Rückführungen nach Syrien. Nach dem Ende des Bürgerkriegs muss es auch darum gehen, dass die Menschen vor Ort ihre Heimat wieder aufbauen. Rückführungen seien dafür der richtige Weg, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mit Blick auf gegenteilige Äußerungen von Bundesaußenminister Johann Wadephul erklärte Voigt: „Was der Außenminister jetzt gesagt hat, ist ein Debattenbeitrag, aber die Richtung der Politik ist richtig und das bedeutet auch, Dinge nach Möglichkeit zurückzunehmen.“

Merz: Wadephul hat es missverstanden

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte zuvor eine Aussage Wadephuls während seiner Reise nach Damaskus relativiert. Der Außenminister habe sich nicht gegen Rückführungen ausgesprochen, sagte Merz auf einer Pressekonferenz in Kiel. Der CDU-Chef betonte, Wadephul habe einen Teil von Damaskus besucht, der nicht nur besonders stark beschädigt, sondern teilweise auch vermint sei. Merz sagte weiter, dass es sicherlich viele Syrer geben werde, die Deutschland aus eigenem Antrieb verlassen würden. „Wir wissen, dass sehr viele Syrer zurückkehren wollen. Wir werden das fördern und dem Land auch dabei helfen, schnell wieder aufzubauen.“

Zur Asylfrage sagte die Kanzlerin: „Der Bürgerkrieg in Syrien ist vorbei. Es gibt in Deutschland keine Asylgründe mehr und deshalb können wir mit Rückführungen beginnen.“ Er lud den syrischen Präsidenten Ahmed al-Sharaa nach Berlin ein, um mit ihm darüber zu sprechen.

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