Die Top 10 der beliebtesten Babynamen in Hessen bleiben stabil – insbesondere bei Jungen. Mohammed rückt immer näher an den führenden Noah heran. Unter den Mädchen ist Emma einer der aufstrebenden Stars.
Die Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden hat im vergangenen Jahr rund 49.000 Vornamen für Babys registriert. Die meisten davon, rund zwei Drittel, wurden nur einmal verliehen. Aber es gibt Vornamen, die schon seit Jahren in den hessischen Top 10 sind, weil sie so oft vergeben werden. Im Jahr 2023 waren dies:
Mädchen
- Emilia
- Sophia/Sofia
- Emma
- Lina
- Klara/Clara
- Lia/Lya/Liah
- Hanna/Hannah
- Mia
- Mila
- Ella
Jungen
- Noah/Noa
- Mohamed/Muhammed/Mohammad/ Muhammet/Mohamad/Mohammed/ Muhamed/Muhammad/Muhamet/ Muhamad
- Mateo/Matheo/Matteo/Matheo
- Henri/Heinrich
- Leon/Leon
- Das Ö
- Emil/Emile
- Luka/Luca
- Paul
- Liam
Während in ganz Deutschland Bei den Mädchen wurde die langjährige Spitzenreiterin bei Vornamen, Emilia, auf den zweiten Platz verwiesen, in Hessen ist es genau umgekehrt. In absoluten Zahlen bedeutet das: 307 Babys in Hessen erhielten im vergangenen Jahr den Namen Emilia und 298 den Namen Sophia. Emma belegte den 3. Platz, nachdem sie im Jahr zuvor den 6. Platz belegt hatte.
Bei den Jungen sieht es noch stabiler aus: Noah ist mit 338 Anmeldungen als Vorname weiterhin Spitzenreiter in Hessen. Mohamed (323) rückte 2023 auf den zweiten Platz vor und verdrängte damit den Vorjahreszweiten Matteo auf den dritten Platz. Bundesweit liegt Noah vor Matteo und Leon.
Comeback für Michael – zumindest als Zweitname
„Die Vornamen-Hitliste bleibt insgesamt stabil“, sagte GfdS-Geschäftsführerin Andrea-Eva Ewels. Viele kurze, sanft klingende Namen wie Mia, Ella, Paul und Emil sind noch immer in ganz Deutschland und Hessen vertreten. Rund 63 Prozent der Kinder erhalten von ihren Eltern einen Vornamen, wie Ewels erklärte. Allerdings steigt der Anteil der Babys mit zwei Vornamen tendenziell an – auf mehr als ein Drittel. Drei oder mehr Vornamen sind immer noch die Ausnahme.
In der Topliste aller zweiten Vornamen für Jungen sei deutschlandweit ein Comeback der 1970er und 1980er Jahre zu beobachten, sagte Ewels. Hier belegte beispielsweise Michael den 13. Platz, Johannes den 21. Platz und Andreas den 22. Platz. Insbesondere Michael ist seit mehreren Jahren auf dem Vormarsch.
Die Deutsche Sprachgesellschaft veröffentlicht seit 1977 Listen der beliebtesten Vornamen. Für die Auswertung 2023 haben den Angaben zufolge bundesweit rund 750 Standesämter knapp 900.000 Einzelnamen eingereicht. Damit wurden mehr als 90 Prozent aller im letzten Jahr vergebenen Vornamen erfasst. Es wurden fast 70.000 verschiedene Namen gemeldet.
Namen ändern ist schwierig
Wenn jemand mit seinem Vornamen unzufrieden ist, ist eine Änderung zwar möglich, aber in den meisten Fällen nicht so einfach. Dafür müsse ein wichtiger Grund nachgewiesen werden, sagte Frank Müsken vom Verband Hessischer Standesbeamter.
Dies könnte der Fall sein, wenn jemand gehänselt wird. Weitere wichtige Gründe können schlechte Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Namensgeber sein. Dabei handele es sich häufig um sexuellen Missbrauch, erklärte Müsken. Ein Vorname kann dann nach einem Antrag bei der Aufsichtsbehörde geändert werden.
Von Pawel zu Paul
Es gibt keinen wichtigen Grund, warum jemand sagt, er habe einen seltsamen Vornamen, den er jedes Mal buchstabieren muss. Aber: „Es ist immer eine Einzelfallentscheidung, ob eine Namensänderung möglich ist oder nicht“, betonte Müsken. Insgesamt sind solche Fälle jedoch äußerst selten. Im Kasseler Standesamt passte jeder in einen normalbreiten Aktenordner – und der wurde 1978 angelegt.
Bei der Einbürgerung in Deutschland dürfe jemand seinen Namen wieder ändern – bei Bedarf, erklärte der Standesbeamte und nannte das Beispiel eines Polen mit dem Vornamen Pawel. „Durch die Einbürgerung könnte er sagen: Ich mache aus Pawel Paul.“
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