Berichte über blaue Hunde, die in der radioaktiven Sperrzone rund um das zerstörte sowjetische Kernkraftwerk Tschernobyl herumstreifen, haben im Internet für Aufsehen gesorgt. Laut einem Experten gibt es in der Nordukraine keine blauen Hunde.
„Das ist Unsinn“, sagte Serhij Kirjew, der Generaldirektor des staatlichen Unternehmens Ecocentre, das die Zone überwacht, vor Journalisten in Tschernobyl.
Er hat das Rätsel gelöst: „Die Hunde wurden sterilisiert und werden blau markiert, um anzuzeigen, dass sie sterilisiert wurden.“ Nach Angaben des Generaldirektors werden die Tiere sterilisiert, um ihre Ausbreitung einzudämmen.
„Die Farbe ist für diese Hunde unbedenklich“, versicherte der Experte. Zuvor hatten internationale Medien anhand einer Videoaufzeichnung aus dem radioaktiven Gebiet über das plötzliche Auftauchen mehrerer blauer Hunde berichtet.
Die Strahlenkatastrophe von Tschernobyl gilt als die schlimmste in der zivilen Nutzung der Kernenergie. Im April 1986 explodierte ein Reaktor im damals sowjetischen Atomkraftwerk und alle Orte im Umkreis von rund 30 Kilometern mussten evakuiert werden.
Zehntausende Menschen wurden umgesiedelt und Tausende erlitten Strahlenschäden. Ausgesetzte Hunde vermehrten sich und auch heute noch gibt es eine Population von Straßenhunden. (dpa)
