AUDIO: Naturhistorisches Museum soll in den Elbtower kommen (1 Min)
Stand: 14. Oktober 2025 17:27 Uhr
Es gibt Bewegung beim Bau des Elbtowers in der Hamburger Hafencity. Die Stadt Hamburg plant, Teile des Gebäudes für das Naturkundemuseum zu nutzen. Allerdings wird der Elbtower nicht mehr so hoch sein wie ursprünglich geplant.
Für den Hamburger Elbtower zeichnet sich eine Lösung ab. Teile des Gebäudes will die Stadt für das geplante Naturkundemuseum nutzen, wie Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag auf der Landespressekonferenz bekannt gab. Eine Realisierung im Elbtower ist möglich und wäre deutlich schneller als der Bau eines eigenen Neubaus.
Wichtige Voraussetzung für den weiteren Bau des Elbtowers
Damit wäre eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Bau des Elbtowers erfüllt. Nach Angaben des Senats möchte die Stadt die unteren Stockwerke für das Naturkundemuseum kaufen – insgesamt 46.000 Quadratmeter. Für diesen Teil des Hochhauses will die Stadt einen Festpreis von 595 Millionen Euro zahlen.
Elbtower wird nur 199 Meter hoch sein
Nach den Plänen des Senats wird sich jedoch das Erscheinungsbild des Turms ändern. Der Elbtower soll zwölf Stockwerke niedriger sein als ursprünglich geplant und daher nur noch 199 Meter hoch statt 245 Meter. Das sagte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). Dies reduziert nicht nur die Kosten, sondern auch das Mietrisiko. Selbst in seiner verkleinerten Form wäre der Wolkenkratzer der höchste in Deutschland außerhalb von Frankfurt.
Dressel: Ein weiterer Neubau für ein Museum wäre teurer
Der Elbtower sei die beste Option für das neue Naturkundemuseum, sagte Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne). „Wir wollten den Elbtower gar nicht retten, waren aber sehr ernsthaft auf der Suche nach dem perfekten Zuhause für das Naturkundemuseum“, sagte sie. Laut Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hätte ein Neubau in der Hafencity 824 Millionen Euro gekostet.
Die Bürger müssen zustimmen
Am kommenden Dienstag will der Senat darüber entscheiden, ob die Verhandlungen über den Elbtower mit privaten Investoren fortgesetzt werden können. Über das Vorhaben müssen die Bürger jedenfalls noch abstimmen – voraussichtlich im Frühjahr 2026.
Die Opposition wirft Tschentscher Wortbruch vor
Tschentscher hatte in der Vergangenheit immer wieder eine finanzielle Beteiligung der Stadt am Elbtower ausgeschlossen. Allerdings zeigte sich die Stadt offen dafür, die Erweiterung um das Naturhistorische Museum in Betracht zu ziehen. Die Opposition in der Hamburger Bürgerschaft wirft dem Bürgermeister nun Wortbruch vor. Die CDU behauptete, er habe gesagt, dass kein Cent Steuergelder in die Fertigstellung des Elbtowers fließen werde. Jetzt wurde das Gegenteil angekündigt. Die AfD forderte, der Elbtower müsse mit allen Mitteln gerettet werden; das wäre steuerlich unverantwortlich. Die Linke äußerte Zweifel daran, dass ein Neubau des Naturkundemuseums tatsächlich teurer sein würde als die Kosten für die Unterbringung im Elbtower.
Die Arbeiten am Elbtower wurden im Oktober 2023 eingestellt
Der Elbtower war ein Prestigeprojekt des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. Weil die angeschlagene Signa-Gruppe ihre Rechnungen nicht bezahlt hatte, wurden die Arbeiten an dem nur rund 100 Meter hohen Turm im Oktober 2023 eingestellt. Benko sitzt seit Januar in Untersuchungshaft und steht derzeit in Österreich vor Gericht.
Der Elbtower soll den Abschluss der Hafencity bilden
Nach den ursprünglichen Plänen soll der Elbtower die Hamburger Hafencity im Osten krönen – als Gegenstück zur Elbphilharmonie im Westen. Entworfen wurde es vom Londoner Stararchitekten David Chipperfield. Den Plänen für einen kleineren Elbtower soll er zustimmen.