Polk County (Florida/USA) – Die heute 22-jährige Taylor Cadle wurde jahrelang von ihrem Adoptivvater betreut missbraucht. 2016 nahm sie schließlich all ihren Mut zusammen und ging zur Polizei. Was ihr dort widerfuhr, führte nun zu einem Gerichtsverfahren.
Taylor Cadle, 22, verklagt nun das Büro des Sheriffs von Polk County. © Büro des Sheriffs von Polk County
Wie „People“ berichtete, zog die Waise Taylor 2012 bei ihrer neuen Familie ein. Kurz darauf begann der Horror.
Ihr Adoptivvater Henry Cadle soll sie wiederholt vergewaltigt haben. Das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt zwischen 12 und 18 Jahre alt.
Taylor hielt zunächst den Mund – aus Angst, wieder ins Pflegesystem eingewiesen zu werden. Doch dann soll sie sich einem Bekannten aus der Kirche anvertraut haben – und wurde schließlich dazu ermutigt, die schrecklichen Taten zu melden.
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Nachdem Taylor mit der Polizei gesprochen hatte, kontaktierten die Beamten Henry, der sofort alles bestritt. Er weigerte sich auch, einen Lügendetektortest zu machen. Dennoch schien der Ermittler ihm zu glauben. Und so kam der Polizist zu dem Schluss, dass das Mädchen gelogen haben musste.
Kurz darauf wurde Taylor nicht nur von ihrer Adoptivmutter gezwungen, gegenüber der Polizei zu gestehen, dass sie die Vergewaltigungen erfunden hatte. Sie musste auch einen Entschuldigungsbrief an ihren eigenen Peiniger schreiben.
Taylor Cadle musste sich bei ihrem eigenen Vergewaltiger entschuldigen. © Bundesstaat Florida
Darin schrieb das Mädchen: „Es tut mir leid, was ich getan habe. Ich habe nicht an die Konsequenzen gedacht.“
Sie schrieb auch ein paar Worte an den leitenden Ermittler in dem Fall: „Ich weiß, dass mein Verhalten falsch war, also werde ich die Konsequenzen tragen. Das wird nie wieder passieren.“
Taylor musste dann in Henrys Obhut zurückkehren.
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Kurzerhand begann das Mädchen, die Gräueltaten ihres Adoptivvaters heimlich zu filmen. Mit diesen Beweisen ging sie zurück zur Polizei – und dort wurde ihr schließlich geglaubt. Henry wurde verhaftet und schließlich verurteilt.
Doch damit will sich Taylor zu Recht nicht zufrieden geben. Und so geht sie derzeit erneut vor Gericht, um die Polizei zu verklagen. Sie fordert unter anderem eine Entschädigung. Im Rahmen des Verfahrens wurden auch die Briefe veröffentlicht, die das Mädchen damals schreiben musste.