Konträre Entwicklungen: Jamie Gittens (l.) startet beim BVB aktuell durch, Giovanni Reyna (r.) hingegen könnte gehen.Bild: IMAGO images / RHR-Foto
Bundesliga
Mit dem letzten Spiel des vergangenen Jahres ist der BVB durch einen 3:1-Sieg beim VfL Wolfsburg noch auf den sechsten Platz in der Bundesliga gesprungen. Das ändert aber nichts daran, dass die Hinrunde unter dem Strich eher enttäuschend verlaufen ist.
Die Champions-League-Ränge sind momentan eher wegen Schwächephasen der Konkurrenz denn wegen der eigenen Stärke nur zwei Punkte entfernt. Aus dem DFB-Pokal ist Borussia Dortmund zudem schon ausgeschieden. Einzig in der Königsklasse läuft es für die Schwarz-Gelben gut, mit zwölf Zählern stehen sie auf dem neunten Platz.
Der BVB muss in der Abwehr nachrüsten
Als Nuri Şahin im Sommer Edin Terzić als Cheftrainer abgelöst hat, dürften im BVB-Umfeld viele auf einen spielerischen, aber auch einen sportlichen Aufschwung gehofft haben. Die vergangenen Monate haben zwar leichte Fortschritte erkennen lassen, sie zeigten aber auch gewisse Unwuchten im Kader.
Während Şahin in der Offensive auf eine Vielzahl an Optionen zurückgreifen kann, fehlen ihm in der Defensive regelmäßig die Alternativen – gerade dann, wenn Stammkräfte wie Waldemar Anton oder Niklas Süle ausfallen. Letzterer kommt nach dem Riss der Syndesmose zwar wohl um eine Operation herum, wird aber trotzdem frühestens im Februar zurückerwartet.
Auf dem Wintertransfermarkt dürfte sich der BVB daher nach einer Verstärkung für die zu oft zu dünn besetzte Defensive umschauen. „Sports Zone“ bringt dabei mit Milan Škriniar bereits einen ersten Kandidaten ins Spiel. Der Slowake spielt bei PSG keine Rolle mehr, Dortmund habe sich demnach wegen einer Leihe erkundigt.
Schaut bei PSG oftmals nur zu: Milan Škriniar.Bild: IMAGO images / GEPA pictures
Fraglich ist allerdings, ob er sich im Zweifel auch mit einem Platz auf der Dortmunder Bank zufriedengeben würde. Hält Şahin an der Formation der vergangenen Wochen fest, bietet er nur zwei Innenverteidiger auf. Momentan hätten dann wohl Schlotterbeck und Anton die Nase vorne. Škriniar wiederum soll auch die Möglichkeit haben, zu Galatasaray Istanbul zu wechseln.
BVB: Bis zu 15 Millionen Euro für Neuzugänge stehen zur Verfügung
Hans-Joachim Watzke wiederum erkannte im Gespräch mit der „Sport Bild“ kürzlich keinen zwingenden Handlungsbedarf im Abwehrzentrum: „Unsere Innenverteidigung gehört mit zu den stärksten in Deutschland. Mit Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton, Emre Can und Niklas Süle glaube ich, dass wir auf dieser Position nicht wirklich ein Problem haben.“
Es könnte auch schlichtweg Taktik sein, um die Summe bei potenziellen Neuzugängen zu drücken. Die „Bild“ berichtete im Dezember, dass Borussia Dortmund im Januar zehn bis 15 Millionen zur Verfügung stehen. Demnach werde dieses Geld nicht nur für einen Innen-, sondern auch für einen Außenverteidiger benötigt. Ein konkreter Name für die Außenbahn wird derzeit nicht gehandelt.
Im Vorjahr gelang dem BVB im Winter ein wirkungsvoller Doppelschlag, die beiden Leihprofis Jadon Sancho und Ian Maatsen trugen maßgeblich zum Aufschwung in der Rückrunde bei.
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BVB könnte mehrere Offensivspieler verkaufen
In diesem Januar dürfte sich allerdings nicht nur auf der Zugangsseite etwas tun. Gerade in der Offensive, wo Borussia Dortmund ein Überangebot hat, könnte es den einen oder anderen Abgang geben. So berichtet die „Gazzetta dello Sport“, dass die AC Milan über eine Verpflichtung von Giovanni Reyna nachdenken soll.
Giovanni Reyna (r.) könnte den BVB im Winter verlassen.Bild: IMAGO images / Maximilian Koch
Der US-Amerikaner hat in Dortmund nicht die erhoffte Entwicklung genommen, war zuletzt nur noch Ergänzungsspieler. Er könnte laut „Bild“ trotzdem noch zehn bis 15 Millionen Euro in die schwarz-gelben Kassen spülen.
Noch mehr Geld würde Donyell Malen einbringen. Nach Informationen der „Bild“ hat Aston Villa Interesse am Angreifer angemeldet. Der BVB würde Malen dem Bericht zufolge für eine Ablöse zwischen 25 und 30 Millionen Euro ziehen lassen.
Bewegung zeichnet sich auch bei Sébastien Haller ab. Der Stürmer ist momentan an CD Leganés verliehen, laut „Marca“ aber laufen Verhandlungen über ein vorzeitiges Ende der Zusammenarbeit. Das muss aber nicht gleichbedeutend mit einer Rückkehr nach Dortmund sein. Laut „VI“ will Haller nämlich zum FC Utrecht zurückkehren. Für den niederländischen Klub spielte er schon von 2015 bis 2017. Das Finanzielle sei dabei aber noch zu klären.
Klar scheint schon jetzt, dass sich bei Borussia Dortmund im Januar einiges tun wird. Verkauft der BVB Profis wie Reyna oder Malen rechtzeitig für stattliche Summen, dürfte dies auf der anderen Seite den finanziellen Spielraum bei Neuzugängen erweitern.
Als der SC Freiburg 1993 erstmals in die Herren-Bundesliga aufgestiegen ist, kam er als kleiner Verein. Die Rolle als Underdog sollte der Sport-Club über Jahrzehnte innehaben, im idyllischen Breisgau aber wuchs er immer weiter. So haben sich die Freiburger mittlerweile auf der deutschen Fußballlandkarte etabliert, sind sowohl im Herren- als auch im Frauenbereich nicht mehr wegzudenken.