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„Das ist ein Informationskrieg“: Putin spricht von „der Ideologie der aggressiven Russophobie“

„Das ist ein Informationskrieg“


Putin spricht von „Ideologie aggressiver Russophobie“

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Der russische Präsident Putin lehnt es strikt ab, Russland als Kolonialmacht zu betrachten, die eines Tages ihre Kolonien in die Freiheit entlassen müsste. Das käme einer Zerschlagung der Russischen Föderation gleich, erklärt er in einer Sitzung zum Umgang mit dem Vielvölkerstaat.

Kremlchef Wladimir Putin warnt vor Versuchen einer angeblichen „Entkolonialisierung“ Russlands. Dies sei Teil des Informationskrieges gegen Russland, sagte er in Moskau bei einem Treffen zur Nationalitätenpolitik. „Es wird immer mehr von einer gewissen ‚Entkolonialisierung‘ Russlands gesprochen, die eigentlich einem Auseinanderbrechen der Russischen Föderation gleichkommt“, sagte er. „Es wurde sogar der spezielle Begriff ‚Post-Russland‘ erfunden, also ein Gebiet ohne Souveränität, aufgeteilt in kleine Fragmente, die dem Westen unterworfen sind.“

Putin sprach von einer „Ideologie aggressiver Russophobie“, die sich gegen alle Völker des Landes richte, „denn ohne die Russen als Volk, die russische Volksgruppe, ohne diesen Faktor, gibt es kein Russland.“ Seiner Meinung nach gelingt es den Gegnern jedoch nicht, ethnische Unruhen im Land zu schüren.

In der Kolonialismusforschung wird Russland als ein Reich gesehen, das keine Kolonien in Übersee eroberte, sondern durch die Unterwerfung seiner Nachbarvölker – in Osteuropa, Sibirien, dem Kaukasus und Zentralasien – expandierte.

Würde das Land Putins Sturz überleben?

Seitdem Tschetscheniens Unabhängigkeitsbestrebungen im Nordkaukasus unterdrückt wurden, gab es in Russland keine separatistischen Bewegungen mehr. Allerdings schließen Politikwissenschaftler nicht aus, dass sich nichtrussische Landesteile wie Tatarstan oder Jakutien von Moskau abspalten könnten, wenn es zu einer Niederlage im Ukraine-Krieg kommt oder Putin gestürzt wird. Die Aussagen des Kremlchefs zeigen, dass er sich solcher Diskussionen bewusst ist.

Die Behörden sollten auf jeden Fall eines ethnischen Konflikts schnell reagieren, sagte Putin. Um das Bewusstsein für Russland als Vielvölkerreich zu schärfen, führte er zwei Feiertage ein: den Tag der kleinen indigenen Völker Russlands und den Tag der Sprachen der Russischen Föderation.

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