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Das Berliner KI-Startup n8n knackt die 2,5-Milliarden-Dollar-Marke

Das Berliner KI-Startup n8n knackt die 2,5-Milliarden-Dollar-Marke

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Dieser Artikel ist auch auf Englisch verfügbar. Es wurde mit technischer Unterstützung übersetzt und vor der Veröffentlichung redaktionell überprüft.

Das Berliner Start-up n8n hat in einer Finanzierungsrunde unter Führung der Venture-Capital-Investmentgesellschaft Accel 180 Millionen US-Dollar eingesammelt. Wie Bloomberg berichtet, beteiligt sich auch Nvidias Investmentarm NVentures an der Runde, was dem 2019 gegründeten Unternehmen eine Bewertung von 2,5 Milliarden US-Dollar beschert. Die Finanzierung erfolgt nur sieben Monate nach der letzten Kapitalerhöhung und folgt einem intensiven Wettbewerb unter Risikokapitalgebern um die Beteiligung.

n8n entwickelt Software zur Automatisierung von Geschäftsprozessen mithilfe von KI-Agenten und positioniert sich damit in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt. Das Unternehmen konkurriert mit Anbietern wie dem US-amerikanischen Zapier und dem kanadischen Gumloop. Die Plattform ermöglicht es Unternehmen, sich wiederholende Aufgaben mit geringem oder gar keinem Programmieraufwand zu automatisieren. Mithilfe einer Drag-and-Drop-Oberfläche können Benutzer benutzerdefinierte Workflows erstellen, die ihre eigenen Datenbanken mit Plattformen wie Slack und Google Workspace verbinden.

Beispielsweise kann ein empfangenes Kontaktformular aus dem Internet automatisch eine Slack-Nachricht senden, während parallel eine Verarbeitung mithilfe von KI-Modellen angestoßen wird. n8n nennt auf seiner Website Beispiele aus den Bereichen Kundenbetreuung, IT und Entwicklung.

Seit März dieses Jahres ist der Wert von n8n von 350 Millionen US-Dollar auf 2,5 Milliarden US-Dollar gestiegen – eine Versiebenfachung in nur wenigen Monaten. CEO Jan Oberhauser führt dies laut Bloomberg auf die Kosteneinsparungen bei Kunden wie Vodafone zurück. Unternehmen hätten teilweise Milliarden Euro in KI investiert, ohne nennenswerte Ergebnisse zu sehen, sagt er. n8n dürfte hingegen überzeugen, da es schnell zu Einsparungen führt. Der Umsatz des Start-ups verzehnfachte sich im vergangenen Jahr, konkrete Zahlen nannte er nicht.

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal von n8n ist die Anbindung an KI-Modelle verschiedener Anbieter. Diese Flexibilität unterscheidet das Unternehmen von Mitbewerbern, die auf proprietäre Lösungen setzen. Diese Strategie ähnelt dem Ansatz orchestrierter KI-Plattformen, um verschiedene KI-Komponenten koordiniert zusammenarbeiten zu lassen.

Erst diese Woche stellte OpenAI AgentKit vor, eine neue Funktion, die es Softwareentwicklern ermöglicht, KI-Agenten zu erstellen und bereitzustellen. Laut den Investoren von n8n könnte dies dazu führen, dass der Markt größer wird und das Berliner Start-up dadurch mehr neue Nutzer gewinnt.

n8n ist eines von mehreren Start-ups im KI-Bereich, die derzeit intensiv um Investoren buhlen – teilweise mit unaufgeforderten Angeboten. Laut Daten von PitchBook haben KI-Unternehmen in diesem Jahr bisher Risikokapital in Höhe von 192,7 Milliarden US-Dollar aufgebracht, mehr als die Hälfte der weltweiten Finanzierung. Kritiker warnen vor einer möglichen Blase, weil die Branche bisher wenig Gewinn erwirtschafte.

An der Finanzierungsrunde beteiligten sich neben Accel und NVentures auch die Deutsche Telekom sowie die Venture-Capital-Firmen Meritech, Redpoint, Evantic Capital und Visionaries Club. Auch die bestehenden Investoren Sequoia Capital und Highland Europe beteiligten sich erneut.


(mki)

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