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„Das Ausmaß ist alarmierend“
UN: Der immense Sandabbau an den Küsten gefährdet die Anwohner
05.09.2023, 18:19 Uhr
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) entwickelt die Plattform „Marine Sand Watch“, um die Sandgewinnung aus dem Meer zu dokumentieren. Ihre Daten zeigen, dass die lokale Artenvielfalt und die Küstenbewohner bedroht sind. UNEP warnt davor, dass in einigen Regionen bereits mehr abgebaut wird, als auf natürliche Weise produziert wird.
Einem UN-Bericht zufolge sind die Artenvielfalt in Küstenregionen und die Sicherheit der Anwohner weltweit durch den immensen Abbau von Sand und anderen Sedimenten gefährdet. Jährlich werden zwischen vier und acht Milliarden Tonnen aus Küstengewässern gefördert, wie das UN-Umweltprogramm UNEP in Genf berichtet. Der Durchschnitt – sechs Milliarden Tonnen – entspricht einer Million LKW-Ladungen pro Tag. Besonders große Aktivität gibt es in der Nordsee, in Südostasien und an der Ostküste der Vereinigten Staaten.
Wissenschaftler schätzen, dass jedes Jahr weltweit zwischen 10 und 16 Milliarden Tonnen Sand und andere Sedimente entstehen. Dennoch gibt es bereits Regionen, in denen mehr abgebaut wird, als auf natürliche Weise entsteht, warnte UNEP. Das UNEP-Analysezentrum GRID-Geneva hat die Plattform „Marine Sand Watch“ entwickelt, um den Abtransport von Sand, Ton, Schluff, Kies und Gestein aus dem Meer zu dokumentieren. Mit öffentlichen Daten über die Schlepper und künstliche Intelligenz soll das Ausmaß der industriellen Aktivität transparent gemacht werden. Die Daten zeigen beispielsweise, wo Schifffahrtswege ausgebaggert werden, wo Sand und andere Materialien abgebaut werden, welche Haupthäfen es gibt und wie viele Schiffe und Unternehmen es in der Branche gibt.
„Das Ausmaß der Umweltauswirkungen des Flachwasserabbaus und der Baggerarbeiten ist alarmierend“, sagte Pascal Peduzzi, Direktor von GRID-Geneva. Angesichts der Folgen des Klimawandels mit steigendem Meeresspiegel und häufigeren und stärkeren Stürmen sei Sand als Schutzbarriere für Küstenbewohner wichtig, schreibt UNEP. Es dient auch als Träger für Wind- oder Wellenturbinen. Durch den Lärm des Bergbaus und aufgewirbelte Sedimente wird die natürliche Meeresumwelt gestört und natürliche Nahrungsketten zerstört.
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