Darts-Wunderkind marschiert
Eiskalter Littler macht Traum-Finale gegen „MvG“ perfekt
02.01.2025, 22:15 Uhr
Pure Dominanz: Nach Darts-Superstar Michael van Gerwen zieht auch Wunderkind Luke Littler mit einem deutlichen Sieg ins WM-Finale ein. Der 17-Jährige lässt Publikumsliebling Stephen Bunting keine Chance, „MvG“ besiegt Chris Dobey. Nun kommt es zum absoluten Traum-Finale.
Darts-Star Michael van Gerwen und Senkrechtstarter Luke Littler spielen um den Weltmeister-Titel in London. Der Niederländer erreichte zum siebten Mal in seiner Karriere das WM-Finale und darf in London auf seine erste Krönung seit sechs Jahren hoffen. Der 35-Jährige besiegte Chris Dobey aus England deutlich mit 6:1. Mit dem gleichen Resultat besiegte im Anschluss Littler (17) seinen Landsmann Stephen Bunting.
Die Partie am Freitagabend (21 Uhr/Sport1 und DAZN und im Liveticker auf ntv.de) ist das von vielen herbeigesehnte Traumfinale im Alexandra Palace. Der Sieger gewinnt nicht nur die rund 23 Kilogramm schwere Sid-Waddell-Trophy, sondern auch ein Preisgeld von umgerechnet etwa 600.000 Euro. Littler, für den es erst die zweite WM überhaupt ist, gilt als leichter Favorit.
„Ich bin so froh, heute Abend gewonnen zu haben“, sagte Littler nach seinem Sieg in am Mikrofon in der Halle. Ich vergleich zum letzten Jahr, als er sein erstes WM-Finale verlor, spiele er „jetzt viel besser“. „Ich kann den morgigen Abend kaum erwarten“, erklärte der Youngster.
„In einigen Abschnitten hatte ich volle Kontrolle, aber ich habe auch viele schlechte Darts geworfen“, sagte „MvG“ nach dem Sieg bei DAZN. Solange man an seine Fähigkeiten glaube, könne man alles schaffen, erklärte er und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Ich bin zwar kein Roboter, aber ich komme dem schon ziemlich nahe.“ Van Gerwen, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder sportliche Aussetzer im Alexandra Palace leistete, agierte von Anfang an konzentriert und erspielte sich schnell eine Führung. Am Ende hatte der Niederländer 18 Legs gewonnen, Dobey nur zehn. Wirkliche Spannung kam nie auf.
Van Gerwen verlor drei WM-Finals
Das galt auch für das zweite Halbfinale, das überraschenderweise schon vor Mitternacht deutscher Zeit beendet war. Littler ließ Bunting, der zwar nicht schlecht, aber auf den Punkt immer wieder fehlerhaft aufspielte, von Anfang an keine Chance – und checkte kurz vor dem Ende noch die 170.
Dobey verpasste es nach Siegen über Ex-Primus Gerwyn Price (Wales) sowie dem Nordiren Josh Rock, seine WM mit dem erstmaligen Finaleinzug zu veredeln. In der Weltrangliste verbessert er sich trotzdem um fünf Positionen auf Rang zehn.
In den Jahren 2014, 2017 und 2019 gelangen van Gerwen seine drei WM-Titel. Gemessen an seiner jahrelangen Dominanz ist seine Ausbeute beim größten Turnier der Welt eher dürr. Die Endspiele 2013 (gegen Phil Taylor), 2020 (gegen Peter Wright) und 2023 (gegen Michael Smith) verlor er. Mit einem Finalsieg würde van Gerwen auf Weltranglistenplatz zwei zurückkehren. Die klare Nummer eins bleibt Luke Humphries.