„Dafür bin ich nicht der Trainer“
Barça-Trainer Flick schließt einen trotz der Gegentorflut strikt aus
6. November 2025, 9:34 Uhr
Ein schmeichelhaftes Unentschieden, das durch ein Eigentor und den VAR gerettet wurde: Der FC Barcelona stolpert in der Champions League über den FC Brügge. Trainer Hansi Flick geht mit Kritik um – verteidigt sich aber auch vehement.
Hansi Flick will trotz der erneuten Defensivschwächen im Champions-League-Spiel beim FC Brügge an der mutigen Spielweise des FC Barcelona festhalten. „Wir können darüber reden, alles zu ändern, aber dafür bin ich nicht der Trainer“, sagte der 60-Jährige nach dem 3:3 (1:2): „Wir können es so machen, dass wir uns hinten verbarrikadieren und dann im letzten Drittel verteidigen. Oder wir gehen unseren Weg weiter, folgen unserer Philosophie und machen es besser.“
Barcelona stand am Rande einer Niederlage. In einem temporeichen Spiel von Beginn an ging Brügge dank des deutschen U21-Vize-Europameisters Nicolo Tresoldi (6.) und des Doppeltorschützen Carlos Forbs (17. + 64.) dreimal in Führung. Ferran Torres (8.) und Lamine Yamal (60.) glichen für Barcelona aus, bevor Brügges Christos Tzolis, der zuvor für Fortuna Düsseldorf spielte, eine Flanke von Yamal in der 77. Minute ins eigene Tor lenkte und zum 3:3-Ausgleich per Kopf köpfte.
In der Nachspielzeit brachte Romeo Vermant Brügge zunächst mit 4:3 in Führung, doch nach der VAR-Überprüfung wurde das Tor wegen eines Fouls an Barcelona-Torwart Wojciech Szczesny zurückgenommen. Es hätten in dem Spiel mehr Tore fallen können, da Barcelona dreimal das Gebälk traf. Mit sieben Punkten liegt Barcelona nun auf dem elften Platz – nur die besten Acht qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale.
„Wir sind Barca“
Seine Mannschaft müsse „so spielen, wie es unserer DNA entspricht. Wir sind Barça“, betonte Flick: „Wir wollen nicht im tiefen Block verteidigen und wir wollen nicht mit einem Auswechselspiel 1:0 gewinnen. Unser Spielstil ist es, aktiv und intensiv zu sein – mit und ohne Ball. Das fehlt uns im Moment phasenweise. Es geht nicht um die Philosophie.“ Vielmehr habe bei dem enttäuschenden Auftritt in Brügge einfach „die Intensität“ gefehlt.
Das Unentschieden sei „nicht das beste Ergebnis für uns gewesen. Wir sind nach jedem Tor zurückgekommen, das ist das Positive, aber wir müssen über dieses Spiel reden“, kündigte der deutsche Trainer an: „Brügge hat es sehr gut gemacht, wir hatten im Mittelfeld keinen Druck auf den Ball und haben die Zweikämpfe nicht gewonnen. Für die letzte Reihe ist es nicht einfach, diese schnellen Spieler zu verteidigen.“ Jetzt heißt es „alles analysieren“ und die Probleme „bearbeiten“.