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Cyberkriminalität: Grüner Abgeordneter reicht Strafanzeige gegen Viktor Orbán ein

Der grüne Europaabgeordnete Daniel Freund hat Strafanzeige gegen Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán eingereicht, weil er ihn eines angeblichen Spionageangriffs verdächtigt. Freund hat die Strafanzeige gemeinsam mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) gegen Orbán und gegen Unbekannt eingereicht, wie aus einer Stellungnahme hervorgeht. Die Vorlage erfolgte bei der Staatsanwaltschaft Krefeld sowie bei speziellen Anlaufstellen für Cyberkriminalität in Köln und Düsseldorf.

Angreifer sollen im vergangenen Jahr erfolglos versucht haben, Spionagesoftware auf Freunds Geräten zu installieren. Für den Angriff sei eine Software des Anbieters Candiru zum Einsatz gekommen, die auch ungarische Behörden nutzten, hieß es. Ein Freund erhielt eine E-Mail mit einer fiktiven Anfrage. Für die Installation der Software genügt ein Klick auf einen manipulierten Link.

Ziel der Strafanzeige ist die Aufklärung und Verhinderung von Spyware-Angriffen

„Laut den IT-Experten des EU-Parlaments könnte die ungarische Regierung hinter dem Abhörangriff auf mich stecken“, sagte Freund. Das überrascht ihn nicht; Schließlich „verachtet“ Orbán Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. „Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre das ein ungeheuerlicher Angriff auf das Europaparlament“, so Freund weiter. In Europa sollte niemand Angst haben müssen, überwacht zu werden, weil er demokratische Werte vertritt.

Erklärtes Ziel der Strafanzeige sei die Aufklärung und Verhinderung von Spyware-Angriffen, sagten Freund und die GFF. Solche Angriffe würden die Privatsphäre der Betroffenen erheblich verletzen und grundlegende IT-Rechte sowie das Fernmeldegeheimnis verletzen, hieß es.

Freund positioniert sich regelmäßig gegen Orbán und kritisiert beispielsweise auch Korruption und Anti-Herrschaftspolitik in Ungarn.

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