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Stand: 10. Dezember 2024 18:03 Uhr
Der Continental-Vorstand hatte die Pläne bereits im August bekannt gegeben und nun genehmigt: Die Automobilsparte wird aus dem Konzern herausgelöst und als sogenannter Spin-off an die Börse gebracht. Das bedeutet Unsicherheit für die Mitarbeiter.
Bremsen, Displays, Software: Die Produktpalette der Automobilsparte Conti ist breit gefächert. Aber: Die Sparte hat seit Jahren finanzielle Probleme. Eine neue Unternehmensstruktur soll es nun beheben. Durch die Ausgliederung der Automotive-Sparte hofft der Vorstand, flexibler und schneller auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Märkte weltweit reagieren zu können. Der Anpassungsdruck ist hoch. Mit dem Schritt sollen auch die verbleibenden profitablen Bereiche Reifen und Contitech gestärkt werden.
Betriebsrat verhandelt unter Hochdruck
Für Arbeitnehmer sind noch viele Fragen offen. Der Betriebsrat verhandelt derzeit unter Hochdruck mit dem Unternehmen über die Perspektiven der betroffenen Mitarbeiter. Um den Erfolg der Gespräche nicht zu gefährden, möchte sich der Betriebsrat derzeit nicht öffentlich äußern. Nur so viel: Er sei „nicht beunruhigt“ über den bisherigen Verlauf der Gespräche, sagt Hasan Allak, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats. Klar ist jedoch, dass sich durch die neue Struktur viele Arbeitsplätze bei Continental verändern werden.
Ungewisse Zukunft für Unternehmensmitarbeiter
Weltweit arbeiten fast 100.000 Mitarbeiter in der Automotive-Sparte – rund die Hälfte aller Conti-Mitarbeiter. Die größten Standorte in Deutschland sind Frankfurt am Main und Regensburg. In Niedersachsen betrifft es vor allem Mitarbeiter in der neuen Konzernzentrale in Hannover. Insgesamt arbeiten dort 2.400 Menschen für das verbleibende Reifengeschäft und die Division Contitech, davon rund 1.000 in konzernweiten Funktionen. Letztere wissen derzeit noch nicht genau, wie es für sie weitergeht. Der Grund: Ihre Jobs, zum Beispiel in der Unternehmens-IT oder im Finanzwesen, haben teilweise Schnittstellen zur Automotive-Sparte. Und dieser wird nach der Ausgliederung seinen Sitz in Frankfurt am Main haben.
Viele Arbeitsplätze werden sich verändern
Wie sich die Arbeitsplätze in Unternehmen jedoch inhaltlich und geografisch genau verändern, ist derzeit Gegenstand von Diskussionen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Aber: Die Neuausrichtung ist alles andere als eine Stärkung für den Standort. Bitter für Continental ist auch, dass die Zentrale erst im vergangenen Jahr bezogen wurde – und vom Umfang und den Kosten her zu einer Zeit geplant wurde, als es der Automobilindustrie deutlich besser ging.
„Der Arbeitgeber ist am Zug“
Für Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, ist klar: „Die aktuellen Themen belasten Arbeitnehmer und Betriebsräte. Es muss für sie endlich spürbar werden, dass die Veränderungen zu guten Ergebnissen führen. Die Arbeitgeber sind am Zug.“ „
Bei Continental läuft schon seit Längerem ein Sparprogramm. Die Kosten sollen um 400 Millionen Euro pro Jahr sinken, insgesamt fallen 7.150 Arbeitsplätze in der Verwaltung sowie in Forschung und Entwicklung weg. Details zur neuen Gruppenstruktur werden voraussichtlich noch vor Weihnachten vorliegen. Die letzten Schritte werden jedoch erst im neuen Jahr erfolgen. Anschließend müssen Aufsichtsrat und Hauptversammlung dem Plan zustimmen.
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