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Condor schickt Kultpiloten in den Ruhestand: Abschied von Boeing 757-300 | Leben & Wissen

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Frankfurt – Ein letzter Anfang. Ein letzter Flug. Am 5. November hebt sie zum allerletzten Flug von Wien (Österreich) nach Frankfurt ab – die Boeing 757-300. Dann ist Schluss. Für immer. Es markiert nicht nur das Ende einer Ära bei Condor, sondern auch eines ganzen Kapitels der europäischen Luftfahrt.

Kein Flugzeug war wie sie. Lang, schmal, elegant – deshalb nannten ihn viele liebevoll den „fliegenden Bleistift“. Die Boeing 757-300 war schon bei ihrer Geburt eine Ausnahme. Weltweit wurden nur 55 Maschinen dieses Modells gebaut. Kondor war Erstkunde und erhielt 1999 die erste von insgesamt 31 Maschinen der Flotte. Damit ist es der seltenste Serienjet seiner Klasse – und das längste Schmalrumpfflugzeug der Welt. Wer es am Himmel sah, wusste sofort: Das war keine gewöhnliche Maschine.

Ein bestimmtes Flugzeug gefiel vielen Passagieren besonders gut: die D-ABON. Seit März 2006 trägt es die fröhlichste Lackierung der Condor-Flotte – bunte Herzen, die Aufschrift „Wir lieben das Fliegen“ und eine riesige Fliege am Heck. Ein echter Hingucker, ein Symbol für Sommer, Sonne, Urlaubsfreude. Ihr Spitzname: „Willi“. Wer mitflog, war schon vor dem Start gut gelaunt. Jeder, der sie am Flughafen sah, zückte sein Handy. Für viele war „Willi“ das schönste Flugzeug am Himmel – und ein Stück Heimat über den Wolken.

Kultflieger „Willi“ – beliebt bei Passagieren und Planespottern

Foto: IMAGO/Jan Hübner

Kunst am Himmel

Ein weiteres Modell schrieb Kunstgeschichte: die legendäre Boeing 757-200 mit dem Kennzeichen D-ABNF. Zum 40-jährigen Jubiläum der Fluggesellschaft im Jahr 1996 verwandelte sich der Künstler James Rizzi sie in ein fliegendes Pop-Art-Wunder. Bunt, auffällig, unverwechselbar und bekannt als „Rizzi Bird“. Obwohl sie kleiner war als die 757-300, wird sie nie vergessen werden.

Zum 40. Geburtstag wurde eine Boeing 757-200 vom amerikanischen Maler James Rizzi entworfen

Zum 40. Geburtstag wurde eine Boeing 757-200 vom amerikanischen Maler James Rizzi entworfen

Foto: picture Alliance / dpa

Letzter seiner Art in Europa

Mit dem letzten Flug der 757-300 verabschiedet sich Condor endgültig von allen Boeing-Modellen. Von nun an besteht die Flotte nur noch aus modernen Airbus-A320/A321 und A330 NEO Jets auf Langstreckenflügen. Ein Meilenstein – technisch sinnvoll, emotional schwierig.

Condor war die letzte Passagierfluggesellschaft in Europa, die noch die Boeing 757-300 einsetzte. Mit dem letzten Flug verschwindet dieser Flugzeugtyp endgültig vom Kontinent.

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