Jetzt wird der Chef der italienischen UniCredit-Bank konkret: Er will die Commerzbank übernehmen!
Die zweitgrößte deutsche Privatbank (elf Millionen Kunden) könnte in den nächsten Monaten komplett geschluckt werden.
„Eine Fusion der beiden Banken könnte zu erheblichen Mehrwerten für alle Beteiligten führen und würde einen deutlich stärkeren Wettbewerber auf dem deutschen Bankenmarkt schaffen“, sagte UniCredit-Chef Andrea Orcel (61) im „Handelsblatt“.
Bankenkriminalität in Frankfurt!
Die zweitgrößte italienische Bank hatte vergangene Woche 4,5 Prozent der Commerzbank erworben. Diese Anteile hatte der Bund veräußert.
UniCredit erwarb zudem über die Börse weitere fünf Prozent der Commerzbank-Aktien. Damit besitzt Orcel nun fast ein Zehntel der Commerzbank. Und der UniCredit-Chef will weiter Aktien kaufen.
Die deutsche Regierung zeigte sich von der Aktienübernahme der italienischen Bank überrascht, wie BILDamSONNTAG berichtete.
Noch am Dienstag herrschte Unsicherheit, ob ein so großer Deal mit der italienischen Bank politisch wirklich gewollt sei. Das Bundesfinanzministerium sah allerdings keine rechtliche Möglichkeit, auf die Auktion Einfluss zu nehmen.
Explosiv: Auch das Kanzleramt sollte möglichst zeitnah über den Überraschungsdeal mit der UniCredit informiert werden. Schließlich stand man einem Großeinstieg der Italiener schon lange am kritischsten gegenüber: Scholz-Staatssekretär Jörg Kukies (56), früherer Investmentbanker bei Goldman Sachs, galt stets als Fan einer fusionierten deutschen Großbank aus Deutscher Bank und Commerzbank.
Auch das Finanzministerium versuchte, ihn zu erreichen. Nach BILD-Informationen mehrfach. Telefonisch. Auf seinem Handy. Zunächst vergeblich. In Bankenkreisen scherzt man, der Regierung sei der UniCredit-Deal entgangen!
Die italienische UniCredit will die Frankfurter Commerzbank übernehmen
Die Commerzbank wäre nicht die erste Bank, die in Deutschland die UniCredit kauft. Anfang des Jahrtausends übernahmen die Italiener bereits die HypoVereinsbank (HVB).
Die Commerzbank hat 2023 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren erzielt. Der Überschuss stieg um 55 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Gründe sind unter anderem strikte Sparmaßnahmen, Stellenabbau, Filialschließungen.
Klar ist: UniCredit-Chef Orcel erhöht nun den Druck auf das Management der Commerzbank, das einer Übernahme bislang skeptisch gegenüberstand.